Detroit/München. Nach dem Rekordjahr 2014 will der BMW-Konzern den Absatz auch in diesem Jahr steigern. „Mit dem Marktstart von 15 neuen Modellen in 2015 wollen wir die positive Absatzentwicklung der vergangenen Jahre weiter fortsetzen", sagte Vertriebschef Ian Robertson auf der Detroit Motor Show. „Der europäische Markt wird sich weiter erholen, besonders bei den südeuropäischen Ländern ist Wachstumspotenzial vorhanden.“ Er geht davon aus, dass sich auch der US-Markt im Laufe des Jahres weiterhin positiv entwickelt. „Asien wird 2015 ebenfalls ein zusätzlicher Wachstumstreiber sein.“
Allerdings stellt sich BMW auf erheblich niedrigere Wachstumsraten ein. Statt um acht Prozent wie im Vorjahr werde der Absatz 2015 trotz der Einführung neuer Modelle nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen, so Robertson. Der größte Markt China verabschiede sich weiter von dem extrem hohen Wachstumstempo der letzten Jahre. Das bekam BMW in der zweiten Jahreshälfte bereits zu spüren. Weil die Nachfrage speziell nach großen Modellen abflaute, gerieten die Preise dieser wichtigen Renditebringer laut Robertson unter Druck. Damit sich die Autos nicht auf den Höfen der Händler türmen und mit hohen Rabatten in den Markt gedrückt werden, verschifften die Münchner sogar einige für China bestimmte Neuwagen in andere Märkte. Während etwa BMWs Flaggschiff Siebener inzwischen in die Jahre gekommen ist und erst 2016 in neuer Generation zu den Händlern rollt, profitierte Daimler vergangenes Jahr kräftig von seiner 2013 komplett überarbeiteten S-Klasse.
BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer, zuständig für Mini und Rolls-Royce, geht ebenfalls von Wachstumsraten aus: „Mini verzeichnete trotz des Wechsels beim Dreitürer-Kernmodell und mit der Einführung des neuen Fünftürers 2014 das beste vierte Quartal aller Zeiten. Mit diesem Wachstumsimpuls gehen wir ins neue Jahr." Allerdings lag Mini im Gesamtjahr 2014 leicht unter dem Niveau von 2013. Ursprünglich war man bei BMW davon ausgegangen, dass der Verkauf des Vorjahres 2013 getoppt werden könne.
Grund für mehr Zuversicht gibt das Alter der Produktpalette: Mit durchschnittlich 2,5 Jahren verfügt das Unternehmen über eine sehr junge Modellpalette. „Darüber hinaus wird der neue Clubman noch in diesem Jahr Premiere feiern", so Schwarzenbauer. „Ich bin zuversichtlich, dass Mini 2015 einen Absatzrekord erzielen wird." (Mit Material von dpa)