Klima-Aktivisten stören Produktion bei BMW in Dingolfing

Die Proteste gegen die IAA in München erreichen vor dem Abschlusswochenende der Messe ein neues Niveau. Am Freitagmittag blockierten nach Polizeiangaben rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten des Bündnisses "Sand im Getriebe" das Tor 4 des größten europäischen BMW-Werks in Dingolfing. Auf von den Protestlern in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Personen in weißen Maleranzügen vor dem Werkstor stehen und Pyrotechnik zünden. Dazu sind Transparente zu erkennen, auf denen unter anderem die Abschaffung des Autos gefordert wird. "Sand im Getriebe" selbst nannte die Zahl von 160 Beteiligten an der Aktion.

BMW bestätigte den Protest gegenüber der Automobilwoche, äußerte sich aber zunächst nicht weiter zur Situation. Beobachter vor Ort berichten von einer grundsätzlich entspannten Situation. Zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Klima-Aktivisten, oder gar Beschäftigten von BMW kam es nicht.

"Sand im Getriebe"-Pressesprecherin Anna Raabe sagte in einem bei X (vormals Twitter) veröffentlichten Statement: "Während Konzerne wie BMW heute eine Greenwashing-Party in München feiern und hinter verschlossenen Türen mit der Politik schmutzige Deals abschließen, stellen wir uns hier der Produktion von Autos und Klima-Killern in den Weg." Ob die gesamte Produktion des riesigen BMW-Werks in Dingolfing allerdings durch die Blockade von einem der zahlreichen Werkstore wirklich gestoppt wird, kann bezweifelt werden.

In Dingolfing werden unter anderem die BMW-Fünfer und Siebener sowie deren Elektroversionen gebaut, dazu das vollelektrische SUV iX. Kürzlich hatte BMW angekündigt, schon im kommenden Jahr 40 Prozent der jährlichen Produktion auf vollelektrische Modelle entfallen zu lassen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten erwischten diesmal zumindest einen Zeitpunkt, an dem in Dingolfing auch die Fertigung läuft. Ende August hatten Klima-Protestler das BMW-Werk in Regensburg lahmlegen wollen – dumm nur: Der Standort befand sich in den Werksferien. Die von den Demonstrantinnen und Demonstranten so verhassten Autos wurden zum Zeitpunkt der Blockade gar nicht gebaut.

Rund um die IAA hatten verschiedene Aktionsgruppen zu Protesten aufgerufen. Das bevorstehende Wochenende sollte dabei den Höhepunkt bilden. Die Messe selbst verlief allerdings bis auf wenige kleine Aktionen bisher störungsfrei. Der Protest bei BMW in Dingolfing markiert jetzt aber offenbar den Beginn einer neuen Eskalationsstufe.

Aus dem Datencenter:

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