Nach einem weiteren Gespräch zwischen Betriebsrat und Werkleitung am Daimler-Standort Untertürkheim stehen die Zeichen im Streit um die Elektromobilität auf Eskalation. Da das Unternehmen in den Verhandlungen keine Zusagen gemacht habe, seien ab 1. Juli alle Überstunden in der Produktion abgesagt, heißt es in einer Mitteilung des Betriebsrats. "Unsere Zukunft hier im Neckartal ist eng mit der Zukunft des Antriebsstranges verbunden. Deshalb ist es heute wichtig, die Weichen für morgen zu stellen. Belegschaft und Betriebsrat erwarten, dass das Unternehmen möglichst viele Umfänge der elektrischen Antriebskomponenten selbst fertigt und damit einen Beitrag zur Beschäftigungssicherung leistet", so Wolfgang Nieke, Betriebsratschef im Werk Untertürkheim.
Der Betriebsrat droht, die Absage der Überstunden könne auch zu Produktionsausfällen in den Fahrzeugwerken führen. Die Mercedes-Pkw-Fabriken arbeiten derzeit an der Kapazitätsgrenze. Jede noch so kleine Störung dürfte zumindest höchst unwillkommen sein. Die Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat sollen in der kommenden Woche fortgeführt werden. Zudem soll die Belegschaft erneut in einer außerordentlichen Betriebsversammlung über den Verhandlungsstand informiert werden.