Bestand von Ellesmere Port hängt vom Absatz ab

Stephen Norman, ab Februar Chef der britischen Opel-Schwestermarke Vauxhall, hat betont, dass die Zukunft des Werks Ellesmere Port von den Verkaufszahlen anhängt. Beides sei "untrennbar" miteinander verbunden, sagte er der "Automotive News Europe". Für die Mitarbeiter ist das eine schlechte Nachricht, denn der Absatz ist in den vergangenen Monaten eingebrochen.

Opel und Vauxhall gehören seit vergangenem Jahr zu PSA. Dessen Chef Carlos Tavares hat bereits den Mutterkonzern durch einen scharfen Sparkurs inklusive Massenentlassungen auf Profitabilität getrimmt, entsprechend angespannt ist die Stimmung bei Opel und Vauxhall, die seit Jahren rote Zahlen schreiben. Die Warnung von Norman passt gut Antwort von Tavares auf die Frage, ob alle Opel-Standorte erhalten blieben. "Das einzige, was uns beschützt, ist Leistung", sagte er auf die Frage eines Journalisten im März 2017.

Stephen Norman gehört zu den Topmanagern von PSA. Er ist vor wenigen Tagen zum Chef von Vauxhall berufen worden. PSA hat bereits angekündigt, in Ellesmere Port weitere 250 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Schon im vergangenen Jahr waren dort 400 Jobs gestrichen worden, das war etwa ein Viertel der Belegschaft.

Bei einer "radikalen Verbesserung" der Leistung von Vauxhall und Opel sei es hingegen denkbar, dass man nicht nur die vorhandene Produktionskapazität brauche, sondern sogar noch mehr. Norman muss die sinkenden Verkaufszahlen in Opel-Vauxhalls größtem Markt stabilisieren. Im vergangenen Jahr ist der Absatz um 22 Prozent zurückgegangen, während der Gesamtmarkt nur um 5,7 Prozent geschrumpft ist.

Bei der Entscheidung für oder gegen Ellesmere Port werden auch die weitere Entwicklungen beim Brexit, dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, eine Rolle spielen. Sollte das Land danach nicht mehr Teil des EU-Binnenmarkts sein oder zumindest ein Freihandelsabkommen aushandeln, sieht es für die britische Autoindustrie schlecht aus: Nicht nur würden die in Großbritannien gebauten Autos auf dem Kontinent deutlich teurer werden, die zu großen Teilen von dort stammenden Komponenten würden sich ebenfalls verteuern. Norman gab zu, dass die Planung durch den Brexit schwieriger wird: "Solange es zwei, drei oder mehr potenzielle Szenarien zum Brexit mit unterschiedlichen Vorhersagen und finanziellen Parametern gibt, ist es sehr schwierig, eine klare Entscheidung zu treffen."

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