Manche nennen ihn den heimlichen Chef von Volkswagen: Der mächtige Betriebsratschef Bernd Osterloh hat die Entscheidungen des Konzerns in den vergangenen Jahren entscheidend mitbestimmt. Als Mitglied im Präsidium des Aufsichtsrats führt kein Weg an ihm vorbei, egal, ob es um die Aufklärung des Abgas-Skandals oder den Umstieg auf Elektromobilität geht. Seine Diskussionen mit Konzernchef Herbert Diess beim Streit um den "Zukunftspakt" sind legendär.
Doch damit könnte es bald vorbei sein: Der 64-Jährige soll einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge Personalvorstand von Traton werden, der Nutzfahrzeugholding des Konzerns. Die Personalien wurden der Automobilwoche aus Unternehmenskreisen bestätigt.
Vor einigen Jahren hatte er schon einmal das Angebot, Personalvorstand des VW-Konzerns zu werden; er lehnte damals ab. Inzwischen hat sein langjähriger Vertrauter Gunnar Kilian den Posten bekommen.
Osterlohs Nachfolgerin soll seine bisherige Stellvertreterin Daniela Cavallo werden. Im kommenden Jahren stehen die Wahlen für den Betriebsrat und den VW-Aufsichtsrat an – ein frühzeitiger Wechsel gäbe Cavallo die Gelegenheit, sich einzuarbeiten. Offizielle Bestätigungen für die Personalien gibt es bisher weder von VW noch von Traton.
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