Insgesamt haben die deutschen Arbeitgeber ihre Recruitingaktivitäten und den Umgang mit Bewerbern gegenüber dem Vorjahr verbessert. Die 412 für die Best-Recruiter-Studie getesteten Unternehmen erreichten bei den gut 200 untersuchten Kriterien im Durchschnitt 60 Prozent der maximalen Punktzahl. Im Vorjahr waren es nur 55 Prozent gewesen.
An der Spitze stehen Stihl und Otto. Das beste Unternehmen aus der Automobilindustrie ist der Coburger Zulieferer Brose, der 77 Prozent der möglichen Punkte erreichte und im Gesamtranking Platz 24 belegt. Im Durchschnitt erzielten die Unternehmen der Automobilindustrie 60 Prozent der Punkte. Das entspricht genau dem Durchschnittswert aller untersuchten Unternehmen. In die Top 100 haben es aus der Automobilbranche noch geschafft: Bosch (44), Porsche (69), Bosch Automotive Steering (71), Dräxlmaier (83) und Hella (89).
Positiv heben sich die Unternehmen der Automobilindustrie bei den Kriterien Karrierewebsite (Gesamtdurchschnitt: 63 Prozent, Automotive-Durchschnitt: 71 Prozent), bei der Nutzung des Social Web (siehe Grafik unten; Gesamtdurchschnitt: 66 Prozent, Automotive-Durchschnitt: 76 Prozent) und bei der Kontaktaufnahme per E-Mail (Gesamtdurchschnitt: 47 Prozent, Automotive-Durchschnitt: 53 Prozent) ab.
Beim Thema Karrierewebsite, so heben die Studienautoren hervor, kommunizierten fast alle Unternehmen der Automobilindustrie „transparent die Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen (96 Prozent). Bewerber finden beispielsweise häufig Informationen über die Möglichkeiten der dualen Ausbildung im Unternehmen (88 Prozent) oder über das duale Studium (85 Prozent).“ Zudem „glänzen sie durch eine sehr zielgruppenspezifische Arbeitgeberkommunikation: Für Auszubildende (88 Prozent), Studierende/Absolventen (96 Prozent), Berufserfahrene (81 Prozent) sowie Schüler/Praktikanten (88 Prozent) gibt es auf der Website oft individuelle Informationen.“
Weit überdurchschnittlich oft nennen die Automotive-Unternehmen die Benefits, die sie Mitarbeitern bieten, erklären potenziellen Bewerbern den Recruitingprozess (77 Prozent), informieren über die eingesetzten Auswahlinstrumente oder gegen Bewerbungstipps.
Häufiger als der Gesamtdurchschnitt informieren die Arbeitgeber der Automobilindustrie über Kommunikationskultur, Führungsgrundsätze/Hierarchie und Zusammenarbeit im Unternehmen. Außerdem benennen fast sieben von zehn der Arbeitgeber, die auf ihrer Website auf die Arbeitgeberkultur eingehen, explizit ihre Werte.
Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Autoren der Studie dagegen vor allem im Bereich Mobile Recruiting (Gesamtdurchschnitt: 75 Prozent, Automotive-Durchschnitt: 69 Prozent)
Für das Ranking wurden anhand von 203 Kriterien die Recruiting-Aktivitäten in folgenden Erhebungskategorien gemessen und ausgewertet: Karriere-Website, Mobile Recruiting, Social Web, Inhalt und Usability von Online- Stellenausschreibungen, Bewerbungsresonanz, Usability im Bewerbungsprozess, DSGVO, Initiativen im Bereich Talent Relationship Management sowie die Reaktion auf die Kontaktaufnahme von Bewerbern per E-Mail und Social Media.
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