Bei Volkswagen ziehen die Gründer ein

München. Sechs Teams hat eine Jury von Volkswagen nach zwei Pitches ausgewählt, in dem zahlreiche Kandidaten ihre Geschäftsideen vorgestellt hatten. Beworben hatten sich fast 50 Mobilitäts-Startups. 14 Gründer aus Rumänien, Spanien und Deutschland haben sich dann in jeweils 30-minütigen Sessions vor einer achtköpfigen Jury präsentiert.

Die Sieger beziehen nun Räume im Start-up-Inkubator in der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden. Sie können dort mit Unterstützung von Volkswagen-Experten sowie der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden ihre Ideen zur Marktreife entwickeln.

Nach drei Monaten müssen die Teams ihre ersten Ergebnisse zeigen. Sind diese überzeugend, sollen die Startups die Ideen in Dresden zur Marktreife entwickeln. Zur Jahreswende 2017/2018 sollen dann weitere Teams in die Manufaktur einziehen. Der Inkubator richtet sich dabei gezielt an gründungswillige Studenten und Wissenschaftler, die auf einer eigens eingerichteten Website Kontakt zu Volkswagen aufnehmen können.

Teil des Inkubator-Programms ist eine finanzielle Unterstützung von 15.000 Euro pro Startup. Die Gläserne Manufaktur bietet im Rahmen des Programms ferner eine Betreuung durch Mentoren und Coaches. Zudem wirbt Volkswagen mit einer attraktiven Arbeitsumgebung in der Manufaktur, hochwertiger IT-Infrastruktur, Kontakt zu Forschern, Entwicklern und Entscheidern von Volkswagen, professioneller Beratung durch die Sächsische Aufbaubank (SAB), Projektmanagement, Nähe zur Startup-Szene und finanzieller wie auch personeller Unterstützung durch die Stadt Dresden. Ausgewählt wurden diese Gründer:

Smart City System: Das Startup hat ein Sensorsystem entwickelt, das in Echtzeit erkennt, ob ein Parkplatz frei ist. Das System dient zur Navigation zu freien Parkplätzen und reduziert so innerstädtisches Verkehrsaufkommen durch eine langwierige Parkplatzsuche.

LoyalGo: Die jungen Gründer wollen den Ausbau von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in Zusammenarbeit mit lokalen Einzelhändlern forcieren. Dafür haben sie ein Bonussystem für Einzelhändler entwickelt, das sich über Werbeanzeigen an der Ladesäule (Digitale Litfaßsäule) finanziert.

Ekoio: Das Telematik-Startup Ekoio hat bereits einen intelligenten Fahrassistenten entwickelt, der etwa Fahrzeugnutzern, Versicherungen, Car-Sharing-Unternehmen oder Flottenkunden wichtige Daten zu Fahrgewohnheiten gibt und etwa eine sparsame Fahrweise mit einem Bonussystem belohnt. Ziel ist unter anderem die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs.

Tretbox: Das Unternehmen entwickelt eine neue Art von elektrischem Lasten-Pedelec, das Wetterschutz und Transportfähigkeit bietet. Es soll vor allem bei der Paketzustellung auf Kurzstrecken eingesetzt werden und auch autonom fahren können.

Bereits im März hatte VW in einer ersten Wettbewerbsrunde die Start-ups Geospin aus Freiburg – Spezialisten für geografische Big-Data-Analysen – und die Kleinbusvermieter CarlundCarla.de aus Dresden ausgewählt, die ein neuartiges Konzept zum Corporate Car-Sharing entwickeln werden.