Schanghai. "Die beste Zeit des Autos steht noch kurz bevor - dabei spielt die Vernetzung eine sehr wichtige Rolle", sagt Hubertus Troska, China-Chef von Mercedes-Benz am Rande der CES Asia in Schanghai. Die CES Asia findet in diesen Tagen zum ersten Mal in Schanghai statt und ist ein kleiner Ableger der großen Consumer Electronics Show (CES), die jedes Jahr im Januar in Las Vegas stattfindet
"Auf Grund der Vernetzung sind wir auch hierher gekommen, denn die Autofahrer von morgen sind diejenigen, die nur noch ins Auto steigen, wenn sie es mit ihrem Handy vernetzen können", sagt Troska.
Mercedes-Benz will die Zukunft nicht verpassen, sondern dabei sein, wenn in dem weltweit wichtigsten Zukunftsmarkt, nämlich in China, eine neue Stufe der Vernetzung angeschoben wird. Aus diesem Grund ist Daimler auch mit seinem futuristischen F015 Luxury in Motion nach Schanghai gekommen – dem Konzeptfahrzeug, dass Daimler-Boss Dieter Zetsche auf der CES in Las Vegas im Januar der Welt präsentierte.
In diesem Auto bündelt Daimler seine Version vom Auto und dem Autofahren der Zukunft. "Das Auto wird der dritte Platz im vernetzten Leben - nach dem zu Hause und dem Arbeitsplatz", sagt Troska. Dafür vereine der F015 die Vision von der Zukunft des Autofahrens und der Connectivity, die ein Auto haben müsse. "Es ist das erste Auto, dass seinen Mitfahrern Zeit schenkt, weil sie sich nicht mehr um das Fahren kümmern müssen." Für Mercedes-Benz ist das Auto künftig kein Fahrzeug, dass die Menschen von A nach B bringt, sondern ein neuer Lebensraum, in dem man schläft, arbeitet oder sich entspannt. Deshalb sei auch die Vernetzung so immens wichtig, so Troska. "Die Menschen hier in China leben diese Connectivity - deshalb ist es für uns auch so wichtig, hier mit dabei zu sein."
Aus diesem Grund kündigte Troska auch eine Partnerschaft mit Baidu CarLife an. 2013 integrierte Mercedes-Benz als erster Hersteller Baidu-Street-View in in seinen chinesischen Autos. Auf der CES Asia zeigen die Stuttgarter die Integration von Baidu CarLife. "Wir möchten, dass all unsere Fahrer ihr Smartphone mit all seinen Apps im Auto mit dem Design und der Bedienoberfläche nutzen können, die sie schon von ihrem Handy kennen", sagt Troska. CarLife ist vergleichbar mit Android Auto von Google oder CarPlay von Apple. Diese Software unterstützt die Darstellung des eigenen Handydisplays mit den eigenen Apps im selben Design im Auto.
Vor einigen Tagen erst kündigte auch Audi an, künftig seine Autos in China mit Baidus CarLife auszustatten. Das bedeutet, dass sich die Nutzer die Baidu-App auf ihr iOS- oder Android-Handy laden und dann über eine Verbindung mit dem Auto die Bedienoberfläche auf den Bildschirm im Auto gespiegelt bekommen.