Die möglichen Kartellabsprachen deutscher Autobauer sind nicht nur für die Kartellbehörden von Interesse, sondern offenbar auch für die Finanzaufsicht BaFin. Diese prüfe eventuelle Adhoc-Verstöße bei BMW, Daimler und Volkswagen, berichtet die "Wirtschaftswoche". "Wir schauen uns den Sachverhalt derzeit an und entscheiden dann, wie wir weiter verfahren", sagte eine Sprecherin der BaFin dem Magazin.
Es gehe konkret um die mutmaßliche Verletzung von Adhoc-Pflichten. Börsennotierte Unternehmen müssen bekanntlich ihre Anleger sofort informieren, sobald etwas ihren Aktienkurs stark beeinflussen könnte. VW hat damals trotz einer Selbstanzeige bei den Kartellbehörden keine Adhoc-Mitteilung veröffentlicht. Der Wolfburger Konzern wollte dazu gegenüber der "Wirtschaftswoche" nicht Stellung nehmen. (os)
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