Avtovaz präsentiert Sanierungsplan

Moskau. Avtovaz hat einen 85 Milliarden Rubel, umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro, umfassenden Sanierungsplan präsentiert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der größte russische Autobauer leidet massiv unter dem Konjunktureinbruch auf seinem Heimatmarkt. Die russische Wirtschaft kämpft mit massiven Problemen, zum Teil aufgrund des niedrigen Ölpreises und zum Teil aufgrund der von westlichen Staaten nach der Annexion der Krim verhängten Sanktionen.

Avtovaz will neue Aktien im Wert von 25 Milliarden Rubel ausgeben und sich so frisches Kapital besorgen. Wenn die Aktionäre auf der für Oktober geplanten außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen, kann der Plan noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Die Aktionäre Renault und Nissan haben dem Plan bereits zugestimmt. Auch der russische Staatskonzern Rostec will sich an der Sanierung beteiligen. Im vergangenen Jahr hat Avtovaz einen Verlust von 73,85 Milliarden Rubel verbucht, umgerechnet rund 839 Millionen Euro und fast dreimal so viel wie 2014.

Im ersten Halbjahr 2016 ist der Autoabsatz in Russland weiter eingebrochen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sanken die Verkaufszahlen um 14 Prozent. Der Lada-Absatz gab um zehn Prozent nach. Im März war bekannt geworden, dass Nicolas Maure Bo Inge Andersson als Lada-Chef ablöst. Im August kündigte das Unternehmen Kurzarbeit an. Opel hat sein Werk in St. Petersburg aufgrund der Krise geschlossen. Noch vor wenigen Jahren hatte der russische Markt zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Es galt als eine Frage der Zeit, bis er Deutschland als größten europäischen Automarkt ablösen würde. Inzwischen ist davon keine Rede mehr. (dpa/swi)