Augsburg. Die AVAG bleibt auf Einkaufstour. Der nach Umsatz zweitgrößte Autohändler in Deutschland übernimmt zum 1. August die Auto-Staiger GmbH mit allen sechs Standorten in Stuttgart, Leinfelden, Waiblingen, Göppingen, Schwäbisch-Gmünd und Esslingen. Die Zusammenarbeit mit sämtlichen Unterhändlern wird weitergeführt, die 220 Mitarbeiter komplett übernommen, wie der Handelsriese mitteilte.Durch die Übernahme wächst die AVAG auf 143 Standorte.
"Wir freuen uns, die Opel-Staiger-Betriebe zukünftig führen zu dürfen" sagte Roman Still, Vorstandssprecher der AVAG. "Staiger ist nicht nur einer der ältesten Opel-Händler der Welt, sondern auch, wie wir, ein Familientraditionsbetrieb." Die beiden Unternehmen passten gut zusammen, sagt Still. "Auch unsere Firma ist schwäbisch." Dass ein Verkauf von Opel Staiger anstehen könnte, wurde in Branchenkreisen schon seit Längerem gemunkelt. Vergangenes Jahr hatte unter anderem noch die Schwabengarage der Frey-Gruppe als aussichtsreicher Kandidat gegolten.
Die Übernahme von Staiger sei "ein klares Bekenntnis zur Marke Opel und auch ein klares Bekenntnis zu weiterem Wachstum für unsere Gruppe", erklärte Still. "Bei Opel geht es richtig aufwärts und daran wollen wir mitarbeiten und teilhaben." Opels Deutschland-Vertriebschef Jürgen Keller zeigte sich erfreut. "Diese Entscheidung unterstreicht, welche Anziehungskraft die Marke Opel wieder hat. Beide Unternehmen sind auf Erfolg ausgerichtet und wir werden unseren Anteil dazu leisten."
Die AVAG will mit den Opel-Standorten weiter wachsen. "Wir planen mit Investitionen in siebenstelliger Höhe", sagte der neue Geschäftsführer von Opel Staiger, Hans-Dieter Müller. "Unter anderem werden Pläne für einen neuen Hauptstandort in der Region Stuttgart sowie weitere Filialen entwickelt." Bis dahin bleibt der Hauptbetrieb weiterhin in der Nordbahnhofstraße 25. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, plant Opel Staiger im Ausbildungsbereich eine Einstellungsoffensive, sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich.
Die AVAG hatte erst vor Kurzem den Kauf dreier Standorte und die Hinzunahme von Kia ins Markenportfolio bekanntgegeben. Damals hieß es noch: "Wir folgen weiter unserer Konsolidierungsstrategie", die die AVAG Anfang 2013 gestartet hatte. Darauf angesprochen sagte Roman Still der Automobilwoche am Donnerstagabend: "Grundsätzlich halten wir an unserer Konsolidierungsstrategie weiter fest, aber die Übernahme von Auto-Staiger ist eine historische Chance, an der wir teilhaben wollen." Die Konsolidierungsstrategie werde mittlerweile nicht mehr so streng verfolgt wie noch vor einem Jahr.