Die Autoproduktion in Großbritannien könnte wegen des Coronavirus in diesem Jahr den tiefsten Stand seit der Weltfinanzkrise erreichen.
Der britische Industrieverband SMMT geht auf der Basis einer extern durchgeführten Untersuchung von einer Gesamtproduktion von nur noch 1,1 Millionen Pkw aus; das entspräche einem Rückgang um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Es wäre laut dem "Guardian" zudem der tiefste Stand seit dem Jahr 2009, als die britische Autoproduktion von den Folgen der Weltfinanzkrise beeinträchtigt war: Damals lag die Produktion bei 999.460 Autos.
Wegen des Coronavirus sind alle großen Autofabriken in Großbritannien vorübergehend geschlossen. Seit Montag dieser Woche gelten in dem Land Ausgangsbeschränkungen ähnlich wie in Deutschland. Am Freitag wurde bekannt, dass Premierminister Boris Johnson mit dem Virus infiziert ist.
Schon vor dem Ausbruch der Pandemie hatte die Autoindustrie in Großbritannien unter der Unsicherheit durch den Brexit gelitten. Formell ist das Land im Januar aus der Europäischen Union ausgetreten. Bis Ende des Jahres befindet es sich nun in einer Übergangsphase, die zum Aushandeln eines Freihandelsabkommens mit der EU gedacht ist. (mer)
Lesen Sie auch:
Ticker zur Corona-Krise: Die wichtigen Meldungen im Überblick
Coronavirus: Tesla will Belegschaft von US-Batteriefabrik um drei Viertel senken
Tschechische Skoda-Werke bleiben bis Mitte April geschlossen