Torsten Walter, der Automotive-Chef von Prevent, verlässt den Zulieferer nach sechs Jahren. Das berichtet das Manager Magazin. Das Unternehmen war im vergangenen Sommer in die Schlagzeilen geraten, als es Lieferungen an VW stoppte und den Autobauer zwand, die Produktion zu unterbrechen. Momentan sorgt in der Branche für Aufregung, dass die Prevent-Eigentümerfamilie Hastor nach dem deutschen Zulieferer Grammer greift.
Mit einem Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro ist Prevent inzwischen eine relevante Größe. Doch der Zulieferer verprellt seine Kunden. Die Hastors sprechen von einem "wechselhaften" Auftragseingang, immer mehr Hersteller sehen sich nach Alternativen um. Sie wollen nicht das gleiche Schicksal erleiden wie VW. Die drohende Übernahme von Grammer löste in der Branche deshalb Besorgnis aus. Inzwischen sieht es so aus, als ob der chinesische Zulieferer Jifeng eine Übernahme verhindern würde. Das Unternehmen hat angekündigt, für 60 Millionen Euro rund 9,2 Prozent der Grammer-Aktien übernehmen zu wollen und die Hastors, die momentan rund 20 Prozent besitzen, in Schach zu halten.
Das Verhältnis von Prevent zu mehreren Großkunden ist schwierig. VW steht dem Zulieferer seit dem Lieferstopp skeptisch gegenüber, obwohl der erzielte Kompromiss auch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit beinhaltete, mit Daimler streitet sich Prevent vor Gericht um Schadenersatz in Höhe von knapp 42 Millionen Euro.