Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen der Corona-Pandemie im Schnitt mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens für weitere 8,5 Monate. Das ist das Ergebnis einer Sonderfrage in der Ifo-Konjunkturumfrage vom Juli. Die Autoindustrie liegt mit 8,0 Monaten nur knapp darunter.
Die Dienstleister rechnen der Umfrage zufolge mit 8,9 Monaten, der Handel mit 8,6 Monaten, der Bau mit 8,2 Monaten und die Industrie mit 7,8 Monaten. Vor allem Firmen der Freizeitbranche befürchten demnach längere Einschränkungen von 13,0 Monaten. Künstlerische Tätigkeiten und die Gastronomie erwarten 11,0 Monate. Bei Erziehung und Unterricht werden durchschnittlich 10,0 Monate erwartet. In der Beherbergung rechnen die Unternehmen mit Einschränkungen von rund 9,3 Monaten, Firmen der Lagerei mit weiteren 8,3 Monaten. Die Firmen für Post-, Kurier und Expressdienste erwarten mit durchschnittlich 6,6 Monaten die kürzeste Einschränkung des öffentlichen Lebens.
In der Industrie rechnen die Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen laut Umfrage mit den längsten Einschränkungen von 11,2 Monaten. Die Hersteller von Bekleidung erwarten weitere 9,3 Monate und die Textilhersteller 9,0 Monate. Die Chemie erwartet 8,2 Monate und der Maschinenbau 7,9 Monate. Am niedrigsten ist die Zeit bei den Getränkeherstellern mit 6,4 Monaten. Der Großhandel rechnet mit 8,4 Monaten, der Einzelhandel mit 8,8 Monaten. (os)
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