Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht warnt in einem Interview mit dem "Manager Magazin" vor schweren Problemen beim Übergang zur Elektromobilität. Die Autoindustrie mache sich "gefährlich abhängig" von Batteriezellproduzenten in China und Korea. Unternehmen wie CATL und LG Chem bildeten mächtige Oligopole und könnten Verfügbarkeit und Preise der Zellen steuern. "Es wird Engpässe und unerwartete Preisaufschläge geben", sagte Brecht.
Der Daimler-Vorstand erwarte keine Probleme, "Zellen in der gewünschten Qualität und Menge zu bekommen", so Brecht weiter. "Das ist fast schon naiv." Die Zellhersteller hätten zum Teil gar nicht die nötigen Kapazitäten, um sämtliche Verträge zu erfüllen. Daimler benötige dringend mehr Know-how in der Zellfertigung.
Zudem müsse die EU absichern, dass die asiatischen Oligopole ihre Macht nicht missbrauchten; die Politik müsse den europäischen Unternehmen helfen, die Kontrolle zu behalten. "Zwischen China und Europa muss es faire Regeln für die Batterieproduktion geben", so Brecht im Interview mit dem "Manager Magazin". Die Zellhersteller müssten auch dazu bewegt werden, Werke in Europa zu bauen, forderte der Daimler-Betriebsratschef. Jede Gigafabrik bringe "immerhin rund 2000 Arbeitsplätze". (os)
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