Der Untersuchungsbericht zum Abgas-Skandal, den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) im vergangenen Frühjahr der Öffentlichkeit präsentierte, wurde womöglich von den Autoherstellern entscheidend mit verfasst. Wie der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe mit Bezug auf interne Unterlagen aus Dobrindts Ministerium berichtet, die dem Blatt vorlägen, habe etwa Porsche ganze Passagen des Berichts vor der Veröffentlichung verändern dürfen.
Demnach sei dem Sport- und Geländewagenhersteller aus Stuttgart der Bericht der Beamten zugesandt und dort von Porsche-Mitarbeitern bearbeitet worden. In einem Berichtsteil zum Modell Macan etwa sei der Begriff "Abschalteinrichtung" durch das deutlich weniger verdächtig klingende "Abgassystem" ausgetauscht worden. Einen weiteren kritischen Hinweis auf mögliche Manipulation habe der betreffende Mitarbeiter ganz gelöscht.
Der zuständige Mitarbeiter im Kraftfahrt-Bundesamt habe laut dem "Spiegel"-Bericht alle Änderungen übernommen, was er Porsche in einer E-Mail auch bestätigt habe. Daraufhin habe sich Porsche in einer weiteren E-Mail vom 29. Februar 2016 für die "konstruktive Zusammenarbeit" bedankt.