Assistenzsysteme sind bei Autofahrern äußerst beliebt. Sie sind komfortabel und unterstützen den Fahrer im Stau oder bei zähem Verkehr. Viele Autofahrer sind sogar bereit, für Brems- oder Spurwechsel-Assistenten tief in die Tasche zu greifen.
Umso öfter fällt daher den Nutzern dieser Assistenten auf, dass sie dann, wenn es unangenehm wird – und zwar in Baustellen – nicht so zuverlässig funktionieren wie auf der freien Autobahn: Gelbe und weiße Fahrbahnmarkierungen können noch nicht voneinander unterschieden werden. Zudem ist nicht klar, wann welcher Markierung Vorrang gewährt werden soll.
Der Zulieferer Continental hat diese Bedürfnisse der Autofahrer näher in seiner Mobilitätsstudie untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Etwa je zwei Drittel der Autofahrer in Deutschland, den USA und China vermissen ein Assistenzsystem, das sie bei der Durchfahrt in engen Baustellen unterstützt und würden dieses System gern nutzen. Dabei sind die Zustimmungswerte in Deutschland und den USA in den vergangenen fünf Jahren nahezu stabil geblieben, während sie in China von 55 auf 68 Prozent zugenommen haben.
Auffahrunfälle passieren zudem oft in Baustellen. Würde hier der Notbremsassistent genauso funktionieren, könnte man durch Assistenten noch mehr Unfälle vermeiden, denn bereits jetzt tut der Notbremsassistent gute Dienste. "Das vorausschauende System erkennt eine drohende Unfallgefahr, warnt den Fahrer und unterstützt eine Notbremsung oder bremst selbsttätig, sollte der Fahrer nicht selber rechtzeitig aktiv werden", sagte Continental-Vorstandsmitglied Frank Jourdan, verantwortlich für die Division Chassis & Safety.
Denn knapp die Hälfte der Autofahrer in Deutschland, den USA und China sowie ein Drittel der Japaner gaben in Contis Mobilitätsstudie an, in Auffahrunfälle verwickelt gewesen zu sein. Gleichzeitig gab jeder fünfte Autofahrer in den USA an, bereits in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt gewesen zu sein, ebenso etwa jeder siebte in Deutschland und knapp jeder zehnte in China.
Vergleichsweise häufig wird auch von Unfällen mit schweren Beschädigungen des Fahrzeugs bei Kollisionen mit Tieren berichtet: Dies gilt für jeden fünften Autofahrer in den USA und Deutschland sowie jeden siebten in China und etwa jeden zwölften in Japan. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Mit unseren Komponenten und Systemen tragen wir maßgeblich zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei. Wir verfolgen schon seit vielen Jahren die langfristige Strategie Vision Zero. Erst wenn es keine Verkehrstoten, keine Verletzten und schließlich keine Unfälle mehr gibt, ist die Vision Zero erreicht“, so Jourdan.
Für die Studie hat das Markt- und Sozialforschungsinstitut Infas Autofahrer repräsentativ in Deutschland, USA, Japan und China befragt. Darüber hinaus wurden Experten aus Wissenschaft und Automobilindustrie interviewt. Die Studie ist damit eine der weltweit umfassendsten ihrer Art zur Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen und automatisiertem Fahren.Lesen Sie auch:
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