Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sollen ältere Diesel mit zu hohen Stickoxidwerten nicht nur ein Software-Update erhalten, sondern auch technisch nachgerüstet werden. Die Befürworter von Hardware-Nachrüstungen im Bundesverkehrsministerium hätten sich demnach gegen Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) durchgesetzt. Autobauer sollen offenbar dazu gebracht werden, eine Hardware-Nachrüstung anzubieten. Die Einigung sei in einer der vier Arbeitsgruppen erzielt worden, die auf dem Diesel-Gipfel im August eingesetzt wurden.
Autobauer sollen Diesel doch technisch nachrüsten
Der nun getroffene Entschluss sieht dem "Spiegel" zufolge vor, dass externe Sachverständige Dieselmodelle daraufhin überprüfen sollen, ob die nachträgliche Ausstattung eines Katalysators mit einer Harnstoff-Einspritzung (AdBlue) technisch möglich und finanziell sinnvoll wäre. So solle Druck auf die Hersteller ausgeübt werden, eine Hardware-Nachrüstung anzubieten.
Offen sei hingegen noch die Finanzierung der technischen Nachrüstung, schreibt das Nachrichtenmagazin weiter. Auch der Kunde könnte demnach an den Kosten beteiligt werden. Der Umbau wäre wohl für die Besitzer älterer Diesel nicht verpflichtend. Der Anreiz, den eigenen Diesel nachrüsten zu lassen, bestehe darin, dann von den in zahlreichen Städten drohenden Fahrverboten nicht betroffen zu sein. (os)
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