Die Hersteller Volkswagen, BMW und Daimler haben sich offenbar ab dem Jahr 2006 mit Bosch detailliert über die Einführung einer neuen Softwarefunktion zur AdBlue-Dosierung abgestimmt. Das gehe dem "Spiegel" zufolge aus dem Zusatz zu der Selbstanzeige von VW hervor, den der Konzern vor gut zwei Wochen beim Bundeskartellamt in Bonn und bei den Wettbewerbsbehörden in Brüssel eingereicht habe.
Die von Bosch gelieferte Basissoftware für die Motorsteuerung sollte laut "Spiegel" um zwei Modi ergänzt werden: Erstens um einen Füllstandsbetrieb mit maximaler AdBlue-Versorgung und höchster Effizienz, der offenbar sicherstellen konnte, dass Zulassungstests bestanden wurden. Zweitens sollte eine sogenannte Online-Dosierung programmiert werden, die einen geringeren Wirkungsgrad bei der Abgasreinigung hatte. In einer illegalen Variante konnte sie offenbar auch dazu genutzt werden, hohe Reichweiten zu erzielen und damit das Manko zu kleiner AdBlue-Tanks ausgleichen.