Frankfurt. Der Trend zur Autofinanzierung bei den Herstellerbanken hält an. Die im Arbeitskreis Autobanken (AKA) organisierten Institute haben ihr Geschäftsvolumen im vergangenen Jahr erneut deutlich gesteigert und Rekordwerte erzielt. 2014 vergaben die Captives 1,34 Millionen neue Verträge im Neuwagenbereich – neun Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gebrauchtwagenbereich kamen die Autobanken auf 600.271 Neuverträge, ein Zuwachs um ein Prozent.
Der Wert der Neuverträge stieg noch schneller: Bei den Neuwagen um elf Prozent auf 33,4 Milliarden Euro. Bei den Gebrauchten um sieben Prozent auf 8,75 Milliarden.
Treiber des Anstiegs im Neuwagenbereich waren vor allem die gewerblichen Kunden. Hier stieg das Volumen um 14 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro. Leasingverträge dominieren dabei mit 18,4 Milliarden deutlich gegenüber Finanzierungen mit 3,5 Milliarden.
Im Privatbereich ging es etwas langsamer nach oben. Hier legte das Volumen der Neuwagenneuverträge um sechs auf 11,5 Milliarden Euro zu. Das Gewicht verschob sich dabei weiter hin zu den Finanzierungen, die neun Prozent auf 7,3 Milliarden zulegten. Leasing verzeichnete dagegen nur einen Anstieg um ein Prozent auf 3,5 Milliarden.
Auch die Penetrationsrate der Autobanken stieg. Sie beträgt inzwischen 45,9 Prozent. 2,5 Punkte mehr als im Vorjahr.
Dabei gab es 2014 ein schwieriges Marktumfeld, wie AKA-Sprecher Christian Ruben sagte. Es gebe eine "steigende Wettbewerbsintensität im Markt für automobile Finanzdienstleistungen". Branchenfremde Anbieter wollten dort Fuß fassen.Zudem gibt es laut AKA-Geschäftsführer Heinz-Peter Renkel durch die sinkenden Zinsen derzeit einen kurzfristigen Trend hin zu mehr Barzahlung. Insgesamt sei der Kuchen der Autofinanzierung also kleiner geworden, man habe sich aber ein größeres Stück abschneiden können. Dies erfolgte auf Kosten herstellerfremder Anbieter. Deren Marktanteil sank laut AKA auf rund 29 Prozent. Die Barzahler lagen 2014 bei 25 Prozent.
Ruben erwartet zudem einen weiteren Anstieg der Penetrationsrate. "Unsere Marschrichtung ist klar", sagte er. Man arbeite daran, in einem der kommenden Jahre die "magische 50-Prozentmarke" hinter sich zu lassen.
Positiv entwickelten sich ebenfalls die Mobilitätsdienstleistungen. Die Zahl der Neuverträge stieg hier um sieben Prozent auf 2,5 Millionen.
Das Volumen der Händler-Einkaufsfinanzierungen legte ebenfalls zu. Zum Stichtag 31. Dezember lag es bei 11,1 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 11,4 Prozent. Die Zahl der Fahrzeuge dahinter legte um 12,8 Prozent auf 339.000 zu.