Volkswagen will mit der Auswertung von Fahrzeugdaten zukünfitig Geld verdienen und so den Vorsprung des Konkurrenten Tesla in Sachen Digitalisierung verringern, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Obwohl VW die technische Grundlage mit dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) geschaffen habe, würden die Daten bisher kaum genutzt. Das werde sich nun ändern.
"Im Laufe des nächsten Jahres werden wir die Möglichkeit zur Auswertung von Fahrzeugdaten – nicht Kundendaten – im MEB deutlich erweitern", sagte Thomas Ulbrich, Entwicklungsvorstand der Marke VW der Zeitung. Dabei könne der Hersteller auf einen Datenschatz zugreifen, der aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Basis des "Modularen Querbaukastens" (MQB) stammt.
"Bis heute haben wir aus der MQB-Plattform Daten aus 167 Millionen gefahrenen Kilometer zur Auswertung vorliegen. Das sind Fahrstreckendaten, die beispielsweise zeigen, auf welchem Fahrstreifen die Autos durch eine Kurve gefahren sind", sagte Ulbrich. "Im Laufe des nächsten Jahres werden wir diese Daten zur Verbesserung der Selbstfahr-Fähigkeiten unseres Travel Assist heranziehen."
Neben der Verbesserung der Selbstfahr-Fähigkeiten, spielen die Daten generell für die Entwicklung des Autonomen Fahrens eine entscheidene Rolle. VW will 2025 erste autonome Fahrzeuge auf die Straßen bringen. Für die dafür nötige Software sind bei VW die Entwickler der neuen Tochterfirma Cariad zuständig. "Die Interaktion läuft sehr gut, und wir werden über Cariad die Möglichkeiten haben, Datenauswertungen für Zusatzgeschäfte zu nutzen", so Ulbrich. (os)
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