Sydney. Die australische Verbraucherschutzorganisation ACCC hat Volkswagen verklagt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Sie wirft dem Autobauer vor, in den vergangenen fünf Jahren mehr als 57.000 Autos mit einer illegalen Software an Bord auf den Markt gebracht zu haben. VW habe behauptet, die Fahrzeuge seien umweltfreundlich und verursachten nur niedrige Emissionen. "Das war unter normalen Fahrbedingungen nicht der Fall", heißt es bei der ACCC. VW konnte noch nicht Stellung nehmen, da die australische Klage dem Unternehmen noch nicht vorliegt.
Unabhängig davon haben australische Rechtsanwälte im Namen von VW-Kunden bereits eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht. Als Schadenersatz fordern sie mindestens 100 Millionen australische Dollar, umgerechnet rund 67 Millionen Euro.
Im September 2015 hatte die US-Umweltbehörde EPA VW den Einbau von "Defeat Devices" vorgeworfen, der Konzern hat später zugegeben, in weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen illegale Abschalteinrichtungen verbaut zu haben, die dafür sorgen, dass die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand richtig funktioniert. Im Alltagsbetrieb ist der Schadstoffausstoß deutlich höher als erlaubt.