An der Zielgruppe von Tretbox nun ONO ändert sich erstmal nichts: Paketdienste wie GLS, DHL, und UPS sollen aufs elektrische Lastenrad umsteigen. Solche bietet das Berliner Start-up zur Miete an. Selbst entwickelt sind die Räder natürlich auch. Nach dem Prototypen sollen nun Praxis-Test beginnen. Pünktlich zum Start der Testphase kommt die Namensänderung:
„Die Marke ONO soll Assoziationen mit dem Begriff “ONE”, im Sinne von Einheit oder Ganzheit, wecken und so Orientierung auf dem Weg in eine neue Ära der Mobilität stiften“, so Murat Günak, CO-Gründer und Leiter Design bei ONO - und ehemals Chefdesigner des Volkswagen Konzerns.
Den guten Drähten in den VW-Konzern hat man wohl auch zu verdanken, dass das Team um Gründer Beres Seelbach, Philipp Kahle und eben Murat Günak Unterstützung aus Wolfsburg erhält. Direkt an Tretbox beteiligt ist dieInnovations- & Beteiligungsgesellschaft Wolfsburg mbH, die wiederum als Tochter der Wolfsburg AG firmiert. Bei der Wolfsburg AG handelt es sich um ein 50/50-Joint-Venture von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg. Mit wie viel Prozent die Wolfsburg GmbH an Bord ist, wollen die Partner aber nicht verraten.
Die Serienproduktion startet im kommenden Jahr, Produktionsstandort wird Deutschland sein. Der Markt ist vielversprechend. Er wächst - dank Amazon & Co. - jedes Jahr um rund 10 Prozent: Allein in Deutschland soll sich die Zahl der Pakete von drei Milliarden in 2016 auf sechs Milliarden im Jahr 2023 verdoppeln. Und alle müssen zugestellt werden - meist in den Innenstädten, in denen es nicht nur eng zugeht und die deshalb für Lieferwagen schlecht zugänglich sind, sondern die in Zukunft auch deutlich strengeren Feinstaub-Grenzwerten unterliegen werden. Sprich: Der Diesel-Lkw muss draußen bleiben, das elektrische Lastenfahrrad kommt aber noch rein.
Die E-Cargo-Bikes sollen im Zusammenspiel mit Mikrodepots genutzt werden, die von Partnern aus der Kurier-Express- und Paketdienst-Branche in Großstädten betrieben werden.
Im Fokus der Strategie stehen leerstehende Geschäfte, Logistikflächen, Parkplätze und Parkhäuser. Die Kosten für das Depot werde durch die bei E-Cargo-Bikes geringeren Lieferkosten auf der letzten Meile kompensiert, so der Anbieter. Jedes einzelne ONO wird über rund zwei Kubikmeter Ladevolumen verfügen, vier ONO-Container können also einen üblichen Liefer-LKW mit etwa acht Kubikmetern Ladevolumen ersetzen.
Zunächst sollen große europäische Städte erschlossen werden. Anfangs werden die Kurier-Express- und Paketdienst-Branche sowie die Cargo-Branche bedient, ab 2023 ist der Roll-out eines ONO-Modells auch für Privatkunden geplant. Für 2025 hat der Hersteller das Ziel, in 50 europäischen Großstädten mit ONOs für den Zustellmarkt vertreten zu sein.Lesen Sie auch: