Valeo Siemens eAutomotive, das noch recht junge Joint Venture von Siemens und Valeo, kann sich vor Aufträgen offenbar kaum retten. Wie Firmen- und Aufsichtsratschef Jacques Aschenbroich (in Frankreich ist es möglich, beide Funktionen gleichzeitig innezuhaben) beim Investor Day des Zulieferers in London mitteilte, stehen knapp drei Monate nach der offiziellen Aufnahme der Geschäfte Anfang Dezember 2016 schon Aufträge im Wert von rund 1,6 Milliarden Euro in den Büchern.
Die Kooperationspartner wollen einer der führender Anbieter auf dem Elektromobilitätsmarkt werden. Valeo bringt dabei elektrische Bord-Systeme bis 48 Volt in die Partnerschaft ein, Siemens den Hochspannungsbereich ab 60 Volt. Beide halten je die Hälfte der Anteile.
Auf die Frage, ob man für die große Nachfrage genug Kapazitäten habe, antwortete Jacques Aschenbroich der Automobilwoche: "Wir werden weiter investieren müssen. In Europa und in China".
Das Entwicklungszentrum befindet sich in Erlangen, zwei Produktionsstätten in China. "Erlangen ist und soll das Herz der Elektrifizierung bleiben", betonte Aschenbroich gegenüber der Automobilwoche. Wenn man in Zukunft mehr Arbeitskräfte brauche, dann wohl sowohl in Deutschland als auch in China, so der Firmenlenker.
Valeo geht davon aus, dass bis 2026 rund 20 Prozent der Fahrzeuge elektrische Bordnetz- und Antriebssysteme, wie sie das Joint-Venture zur Verfügung stellt benötigen werden. Dazu zählen 12 Volt und 48 Volt-Bordnetze so wie elektrische Antriebskomponenten für Plug-In-Hybride, Voll-Hybride und rein batterielektrische Fahrzeuge. "Schon heute fährt weltweit eines von drei Autos mit einer elektrifizierten System von Valeo", sagte Xavier Dupont, der den Geschäftsbereich Antriebssysteme leitet.
Bei 48 Volt-Bordnetzen sei man mit 40 Prozent Marktanteil Marktführer.