Ingolstadt. Audi ist sich nicht mehr sicher, das bisher für dieses Jahr anstrebte Verkaufsziel in China erreichen zu können. Grund dafür ist der enttäuschende Verlauf des ersten Halbjahres, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Eigentlich wollte der Ingolstädter Premiumhersteller in diesem Jahr 600.000 Autos in China verkaufen. Derzeit führt das Unternehmen Gespräche mit den Händlern vor Ort.
Audis Absatzprognose für China wackelt
Im vergangenen Jahr hatte Audi in China 578.900 Autos verkauft, 17,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. China ist der größte Automarkt der Welt und deshalb nicht nur für Audi von überragender Bedeutung. In den vergangenen Jahren feierten die Hersteller dort zweistellige Zuwachsraten und erzielten entsprechende Rekordgewinne.
Im ersten Halbjahr 2015 ist der Absatz jedoch deutlich eingebrochen. Audi konnte den Absatz im ersten Halbjahr zwar noch leicht um 1,9 Prozent auf 273.853 Autos steigern, im Juni gingen die Verkaufszahlen jedoch um 5,8 Prozent auf 47.831 Fahrzeuge zurück.
Für Konkurrent Mercedes-Benz lief das erste Halbjahr in China deutlich besser: Trotz der schwierigen Bedingungen steigerten die Stuttgarter ihren Absatz im ersten Halbjahr um 21,6 Prozent auf 165.321 Fahrzeuge. Im Juni lag das Plus sogar bei 38,5 Prozent, Mercedes verkaufte im vergangenen Monat 32.507 Fahrzeuge.
Mercedes profitierte dabei von den Modellwechseln in letzter Zeit, während wichtige Audi-Modelle schon älter sind. Der A4 zum Beispiel bekommt im Herbst einen Nachfolger, die zweite Generation des Q5 startet im kommenden Jahr.
BMW hat in China im Juni 36.887 Autos verkauft, im ersten Halbjahr lag der Absatz bei 216.020 Fahrzeugen.