Die Verteidigungslinie von Audi ist seit Jahren klar, es ist die gleich wie bei Volkswagen. Die Manipulation der Abgaswerte ging nur von einem kleinen Kreis von Technikern auch, andere Mitarbeiter oder gar der Vorstand hätten davon nichts gewusst. Doch das wollen die Verteidiger von Giovanni P., einem inhaftierten Audi-Ingenieur, nicht auf ihrem Mandanten sitzen lassen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, sind sie davon überzeugt, dass nicht P., sondern dessen Vorgesetzte und die Führungsriege des Autobauers den Skandal zu verantworten habe. Trotzdem haben sie große Zweifel daran, dass die Anklage erweitert wird. "Die Ankläger sind nicht daran interessiert, auch gegen die Vorstandsriege um Audi-Chef Rupert Stadler zu ermitteln", sagt Verteidiger Walter Lechner.
Den Anwälten zufolge hält die Staatsanwaltschaft die Vorstände für willenlose Werkzeuge in der Hand der Techniker. P. sei ein Bauernopfer, sagen seine Verteidiger. Er habe drei Stufen unter dem Vorstand gestanden und derart wichtige Frage wie die Größe der Harnstofftanks gar nicht selbständig entscheiden dürfen. P. belastet vor allem die ehemaligen Audi-Vorstände Ulrich Hackenberg und Wolfgang Hatz.