Volkswagen und Audi haben die besten Autoverkäufer Deutschlands. Die beiden Marken holten beim diesjährigen "Triple A", dem "Automobilwoche Award Autohandel", in den beiden Kategorien Premium und Volumen jeweils die ersten Plätze. Beide verbesserten sich leicht. 2016 hatten sie jeweils den zweiten Rang belegt.
Insbesondere VW schaffte es 2017, sich deutlich von den anderen Volumenmarken abzusetzen, und holt den Titel mit 4,5 Prozentpunkten Vorsprung. In vier der fünf für den Test herangezogenen Kategorien erreichte die Marke Platz eins. Lediglich im Bereich Produkterlebnis mussten sich die Wolfsburger mit dem zweiten Rang begnügen. Hier schnitt Toyota am besten ab. Die Marke, die 2016 noch auf Rang drei gelandet war, schaffte es dieses Mal allerdings nicht auf einen Podestplatz.
Auch auf Platz zwei rangiert eine Marke des Volkswagen-Konzerns: Skoda verbessert sich um vier Plätze und schafft es erstmals auf einen Podestplatz. Auf dem dritten Rang folgt der Vorjahressieger Nissan.
Im Premiumbereich schafft es Audi mit hauchdünnem Vorsprung, den Vorjahressieger BMW von der Spitze zu verdrängen. Jaguar Land Rover schafft es auf Anhieb auf den dritten Rang. Die Marke war 2017 zum ersten Mal überhaupt im Rahmen des Triple A untersucht worden.
Triple A 2017Ranking Premium | ||||
Rang2017 | Marke | Punkte(von 100) | Rang 2016 | |
1 | Audi | 73,7 | 2 | |
2 | BMW | 73,4 | 1 | |
3 | Jaguar Land Rover | 72,9 | - | |
4 | Mini | 71,2 | 2 | |
5 | Volvo | 69,4 | 5 | |
6 | Mercedes-Benz | 68,3 | 4 | |
Insgesamt schnitten die 16 getesteten Marken etwas schlechter ab als 2016 und kamen im Schnitt auf 66,5 von 100 möglichen Punkten. 2016 waren es 1,8 Zähler mehr gewesen. Jürgen Freitäger, der Vorstand des Marktforschungs- und Vertriebsberatungs-Instituts Dr. Freitäger AG aus Wiesbaden, das die Studie für den Triple A durchgeführt hat, vermutet, dass sich hier auch das bisher relativ gute Autojahr 2017 bemerkbar gemacht haben könnte. Weil die Geschäfte im Testzeitraum von Mitte Februar bis Anfang April brummten, hätte so mancher Verkäufer vielleicht nicht so viel Zeit für die Kundenberatung gehabt oder im Nachkontakt nicht konsequent genug nachgefasst. Dies gilt beispielsweise für Mercedes-Benz, wie Freitäger erklärt. Die Marke sei in vielen Punkten auf Augenhöhe. Beim Thema Nachkontakt verliere sie aber an Boden. Mercedes-Benz kommt hier nur auf 32,2 Prozent der Punkte. Der beste Nachkontakter, Mini, schafft 21,1 Prozentpunkte mehr.
Triple AVolumenmarken | ||||
Rang2017 | Marke | Punkte(von 100) | Rang2016 | |
1 | VW | 70,8 | 2 | |
2 | Skoda | 66,3 | 6 | |
3 | Nissan | 65,9 | 1 | |
4 | Toyota | 65,1 | 3 | |
5 | Ford | 63,5 | 10 | |
6 | Seat | 62,6 | 5 | |
7 | Hyundai | 62,5 | 9 | |
8 | Renault | 61,6 | 4 | |
9 | Opel | 59,7 | 7 | |
10 | Fiat | 56,0 | 8 | |
Den mit Abstand schlechtesten Wert im Bereich Nachkontakte gibt es bei Fiat. Die Marke kommt hier nur auf 7,1 Prozent der möglichen Punkte. Die Volumenmarken schneiden hier aber meist schlechter ab als die Premiumhersteller.
Auch insgesamt zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Premium- und Volumenmarken. Erstere kommen im Schnitt auf 71,5 Punkte, Letztere auf 63,4. Selbst die mit Abstand am besten platzierte Volumenmarke Volkswagen läge in einem Ranking über beide Kategorien hinweg nur auf Rang 5.
Für den Triple A, der 2017 zum elften Mal verliehen wurde, besuchten verdeckte Testkäufer rund 700 Mal Autohäuser von 16 Marken in Deutschland. Ihr Beratungsgespräch bewerteten sie nach 80 Kriterien in fünf Haupt- und zwei Sonderkategorien.
Daniel Breves vom Triple-A-Sponsor Mobile.de lobte bei der Verleihung in München die Relevanz des Preises: "Die Mehrheit der Deutschen empfindet den Autokauf als Hürdenlauf und nicht als Spaziergang. Er ist noch zu kompliziert, zu zeitaufwändig und zu risikoreich. Damit wird sofort klar, warum der Automobilwoche Award Autohandel so eine wichtige Auszeichnung ist: weil sie Automarken prämiert, die aus Kundensicht die besten Verkäufer haben."
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