Audi und Kiekert werben um Nachwuchs für die Logistik

München. Den Tag der Logistik nutzten der Schließsystemhersteller Kiekert in Heiligenhaus und Audi mit den Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm, um Interessierten zu demonstrieren, wie bedeutsam Logistik für die Unternehmen ist und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Ein wichtiger Aspekt dabei war für die Unternehmen die Nachwuchsgewinnung. Vor kurzem erst hatte eine Umfrage unter Studierenden erneut gezeigt, dass für sie Jobs in der Logistik wenig verlockend sind.

Bei Kiekert verdeutlichen Experten den Besuchern, welche logistischen Höchstleistungen erforderlich sind, um täglich rund eine Viertelmillion Produkte genau zur richtigen Zeit an die Bänder von Automobilherstellern in aller Welt zu bringen. So informierten die Logistikexperten die Besucher über die weltweiten Aktivitäten zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Sie berichteten über ihren Arbeitsalltag und erläuterten den Teilnehmern die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, die in der Logistik bei Kiekert zu meistern sind.

Bei einem Werkrundgang unter fachkundiger Führung konnten die Interessenten erleben, wie trotz steigender Produktkomplexität und zunehmender Variantenvielfalt der optimale Ablauf einer Kundenbelieferung funktioniert. Die Besucher konnten sich zudem über die beruflichen Perspektiven beim Technologieführer informieren – vom Schülerpraktikum bis zur Festanstellung in der Logistik.

Audi hatte den Fokus komplett auf den Nachwuchs gelegt und 45 Studenten aus 17 deutschen und einer österreichischen Hochschule eingeladen, um Logistik des Herstellers praxisnah zu erleben. Allein am Audi-Standort Ingolstadt fahren tagtäglich mehr als 2500 Automobile vom Band. Die Logistik trägt mit ihren ausgeklügelten Prozessen wesentlich dazu bei, dass alle Abläufe reibungslos funktionieren – das veranschaulichte den Studenten beispielsweise der Besuch in einem der sogenannten „Supermärkte“. Dort sortieren Audi-Mitarbeiter Bauteile, etwa Sicherheitsgurte, Türverkleidungen und Lenkräder, für vor und stellen diese just in time am richtigen Fertigungsabschnitt bereit. Im Güterverkehrszentrum Ingolstadt erlebten die Studierenden außerdem hautnah, wie die Audi-Logistiker an nur einem einzigen Tag 750 Lkw abwickeln. Diese liefern jeden Tag aufs Neue rund eine Million unterschiedlicher Bauteile in das Stammwerk Ingolstadt an.

Bei Audi in Neckarsulm gab das neue, interaktive Multimediaterminal in der Montagehalle des Audi A6 und Audi A7 den Nachwuchslogistikern einen umfassenden Einblick in die Logistik- und Steuerungsprozesse des Standorts. Die Logistikexperten lenken die gesamte Produktion mit Hilfe des „Perlenketten Prinzips“. Dieses legt für jede Montagelinie bereits sechs Tage im Voraus eine verbindliche und exakte Auftragsreihenfolge fest; sie wird zuvor anhand eines Algorithmus errechnet.

Mit diesem Big-Data-Ansatz lernten die Studierenden ein neues Konzept kennen, mit dem sich große Mengen an Logistik-Prozessdaten systematisch analysieren lassen. Dieser Ansatz ermöglicht den Audi-Logistikern neue Erkenntnisse und dient ihnen so als Basis für effiziente Entscheidungen.