Hans-Joachim Rothenpieler wird zum 1. November 2018 Vorstand Technische Entwicklung bei Audi. Er folgt auf Peter Mertens. Mertens hatte den Posten erst vor gut anderthalb Jahren zum 1. Mai 2017 übernommen, hat nun aber mit schweren gesundheitlichen Problemem zu kämpfen und daher den Audi-Aufsichtsrat gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden.
VW-Konzernchef Herbert Diess sagte, man bedauere außerordentlich, dass Mertens aus dem Vorstand ausscheide, respektiere die Gründe aber und wünsche ihm eine vollständige Genesung.
Peter Mertens begründet seinen Wunsch mit der "hohen Konzentration", die für die Aufgabe von Nöten sei und die er in seiner Situation nicht uneingeschränkt aufbringen könne. "Die Gesundheit und die Familie haben in dieser Zeit Vorrang. Ich danke allen Audianern für ihren Einsatz, ihre Unterstützung und die tolle Zusammenarbeit, die ich in dieser Zeit erlebt habe", sagte Mertens.
Sein Nachfolger, Hans-Joachim Rothenpieler, ist seit 1986 im Volkswagen Konzern tätig und unter anderem Leiter der Gesamtfahrzeugentwicklung von Skoda, Vorstandsmitglied Technische Entwicklung bei der Premium-Marke Bentley und Entwicklungsvorstand bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Seit 2016 leitet Rothenpieler das Konzernqualitätsmanagement von Volkswagen.
Es ist der fünfte Wechsel im Entwicklungsressort innerhalb von sechs Jahren - drei davon innerhalb von nur drei Jahren. Mertens folgte im Mai 2017 auf Stefan Knirsch, der im Zuge möglicher Verwicklungen in der Diesel-Affäre den Posten räumen musste. Er soll angeblich schon frühzeitig von der Manipulationssoftware in Audis Dreiliter-Dieselmotoren gewusst haben. Knirsch war nur knapp neun Monate im Amt.
Sein Vorgänger Ulrich Hackenberg war ebenfalls über den Diesel-Skandal gestolpert. Hackenberg wiederum war weniger als zwei Jahre zuvor als Ersatz für Wolfgang Dürheimer geholt worden, der nur neun Monate auf dem Posten geblieben war. Dürheimers Vorgänger Michael Dick war 2012 in Rente gegangen.
Lesen Sie auch:
Bleibt er oder bleibt er nicht im VW-Konzern? Entscheidung über Audi-Chef Stadler verschoben
Nachfolger für Duesmann gefunden: Andreas Wendt wird neuer BMW-Einkaufsvorstand