Auf der Hauptversammlung von Audi blickt Vorstandschef Rupert Stadler lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit: "Wir verjüngen unser Modellportfolio massiv und erneuern bis Mitte 2018 fünf bestehende Kernbaureihen", sagt der Manager, dessen Vertrag am Vortag um fünf Jahre bis 2022 verlängert wurde. Nach der neuen Generation der Mittelklasse A4, des neuen Q2 sowie der zweiten Generation des Kompakt-SUVs Q5 sind in diesem Jahr die margenstärkeren Luxusmodelle A7 und A8 an der Reihe. Bis 2019 erweitert Audi zudem die SUV-Palette und dem Q4 und dem Q8. Rund ein Drittel aller Audi-Kunden kauft ein Q-Modell. Bis 2020 sollen drei neue Elektroautos auf den Markt kommen, fünf Jahre später soll ein Drittel der ausgelieferten Neuwagen einen Hybrid- oder Elektroantrieb haben.
Durch die stärkere Zusammenarbeit mit anderen Konzernmarken, vor allem durch die im April vereinbarte Entwicklungskooperation mit Porsche, erwartet die Marke Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe. Der neue A8 wird zumindest im Stau autonom fahren können, mit myAudi startet der Hersteller eine neue Plattform, die auch für Drittanbieter offenstehen soll und "umfangreiche Online-Dienste" bieten soll. Audi Connect soll künftig in Serie gehen, damit ist "jeder Audi Teil des Internets der Dinge", sagte Stadler.
All das will Audi trotz der durch den Abgas-Skandal entstandenen Kosten aus eigener Tasche bezahlen: "Wir finanzieren unsere Transformation aus eigener Kraft", sagte Finanzvorstand Axel Strotbek. In den vergangenen Jahren gab es Sondereinflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, davon waren allein 1,6 Milliarden Folgekosten des Abgas-Skandals. Rund 162 Millionen entfielen auf Kosten für Rückrufe der Takata-Airbags.