Audi-Mitarbeiter können mit einem internen Crowdfunding Projektideen gemeinschaftlich und aus bestehenden finanziellen Mitteln umsetzen.
Audi gehöre zu den ersten Unternehmen, die diesen Ansatz zur Finanzierung von neuen Projekten integriert haben, hieß es dazu in einer Pressemitteilung.
Über eine digitale Plattform bündele Audi dazu Ressourcen zwischen den Abteilungen. Die Methode bedeute einen weiteren Schritt beim Wandel der Unternehmenskultur.
Crowdfunding bedeutet, dass eine Gruppe von Menschen ("Crowd") die notwendigen Mittel ("Funds") für die Umsetzung eines Projektes bereitstellt. Die Kosten werden so aufgeteilt.
Im Internet ist diese Methode sehr populär, auf speziellen Seiten können Gründer oder Designer auf diesem Weg ihre Ideen beziehungsweise neue Produkte vorstellen und einhergehend mit der Finanzierung auch gleich einen Kreis von Interessenten gewinnen.
Die finanziellen Mittel kommen bei Audi aus dem regulären Abteilungsbudget und müssen vom jeweiligen Vorgesetzten explizit genehmigt werden.
In der Testphase haben demnach alle Mitarbeiter an den deutschen Standorten die Gelegenheit, Projektideen vorzuschlagen, sie mit Kollegen zu teilen, darüber virtuell zu diskutieren und letztlich mitzufinanzieren.
Frank Loydl, Leiter der Audi-IT und Chief Information Officer, wird in der Mitteilung zitiert: "AudiCrowdfunding bringt kreative Mitarbeiter aus ganz unterschiedlichen Bereichen mit internen Investoren zusammen, um gemeinsam mutige Ideen umzusetzen."
"Mit dieser zukunftsweisenden Arbeitsmethode fördern wir die Eigeninitiative unserer Mitarbeiter und stärken gleichzeitig das Wir-Gefühl im Unternehmen", so Loydl weiter. Gute Ideen bekämen die nötigen Ressourcen, die Zusammenarbeit werde schneller, transparenter und effektiver.
Mehrere Projekte sind durch das Audi-Crowdfunding bereits auf die Beine gestellt worden. Dazu gehört ein Werbekonzept, um die Marke für Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren interessant zu machen. Kern des Projekts ist die Kunstfigur "Adui", ein kleiner zweidimensionaler Roboter.
Rund 20verschiedene Abteilungen unterstützten demnach über die Crowdfunding-Plattform die Finanzierung von Agentur-Pitch und Style-Guide. Im vergangenen Monat feierte "Adui" seinen ersten Auftritt im Rahmen der e-tron-Präsentation am Münchner Flughafen.
Bei einem anderen Projekt finanzierten mehrere Abteilungen die Entwicklung eines ersten Chatbots. Schüler können nun einem virtuellen Assistenten ihre Fragen rund um Ausbildung und Praktika bei Audi stellen. Die Testversion ist seit Anfang des Jahres online. (mer)
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