Audi ruft europaweit 24.000 Dieselfahrzeuge der Luxusbaureihen A7 und A8 aus den Modelljahren 2010 bis 2013 zurück. Davon sind 14.000 in Deutschland zugelassen. Die Ankündigung kam nur wenige Stunden, nachdem Verkehrsminister Alexander Dobrindt dem Hersteller Abgasmanipulation in weiteren Fällen vorgeworfen hatte. Das Unternehmen betonte in der Pressemitteilung, man habe die "Auffälligkeiten" selbst entdeckt und dem Kraftfahrtbundesamt gemeldet. Der Rückruf soll im Juli starten. Dabei wird eine neue Software installiert, die das Problem beheben soll.
Dobrindt hat VW eine Frist bis zum 12. Juni gesetzt, um Vorschläge für eine Lösung des Problems zu machen. Er hat bereits mit VW-Konzernchef Matthias Müller gesprochen. Nun will er weitere Konzernmodelle mit ähnlichen Motoren untersuchen lassen.
Audi zufolge wird die Übertretung der Schadstoff-Grenzwerte durch eine falsch programmierte Getriebesoftware hervorgerufen, die zu zu hohen Motordrehzahlen führt. Dorbindt sagte jedoch, es handle sich "um eine sogenannte Lenkwinkelerkennung." Der Minister lobte das "kooperative Verhalten" der VW-Mitarbeiter
Dobrindt sagte, VWmüsse bis zum 12. Juni Lösungsvorschläge zur Umrüstung übermitteln. Er habe bereits mit VW-Chef Matthias Müller gesprochen. Der Minister kündigte an, dass nun weitere Fahrzeuge des VW-Konzerns mit ähnlichen Motoren untersucht werden sollen. Welche Modelle, werde derzeit im Ministerium besprochen. Es sei vereinbart worden, dass für alles, was in den Konzernmarken auffällig wird, auch der Konzern die Verantwortung trägt.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warf Dobrindt vor, er kläre den Abgas-Skandal nur "scheibchenweise" auf. "Vollständige Aufklärung und Konsequenzen auch bald zwei Jahre nach dem Bekanntwerden sind bei Dobrindt Fehlanzeige", sagte der Politiker. (Mit Material von DPA)Lesen Sie auch:
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