Audi wechselt Personalvorstand aus

Überraschender Wechsel in der Chefetage von Audi: Personalvorständin Sabine Maaßen verlässt die Ingolstädter aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung. Die Trennung erfolge in beiderseitigem Einvernehmen, teilte Audi am Donnerstagnachmittag mit. 

Nachfolger von Maaßen wird Xavier Ros, zuletzt seit September 2015 Personalvorstand bei Seat im spanischen Martorell. Der gebürtige Spanier wurde in der Aufsichtsratssitzung von Audi an diesem Donnerstag in den Vorstand berufen, tritt sein neues Amt schon an diesem Freitag an. Bis September wird Ros beide Ämter noch in einer Doppelfunktion ausüben, erfuhr die Automobilwoche aus dem Unternehmen.

VW-Vorstandschef Herbert Diess: "In der größten Transformation der Unternehmensgeschichte sind Konzernsynergien wichtiger denn je. Ich freue mich, Xavier Ros bei Audi zu begrüßen, der mit seiner Erfahrung im Konzern sowohl einen internationalen Blick auf unsere Personaltransformation mitbringt als auch die Technische Entwicklung und Produktion bei Audi sehr gut kennt. Ich wünsche ihm alles Gute."

Zum Abschied von Sabine Maaßen sagte Diess: "Ich danke ihr im Namen des Aufsichtsrats für ihre wertvolle Arbeit der vergangenen zwei Jahre und vor allem für das hervorragende Covid-Krisenmanagement in dieser Zeit. Sie hat trotz dieser Umstände die Transformation bei Audi wesentlich vorangetrieben.“

Zu den Gründen für Maaßens Abschied machte Audi am Donnerstag keine Angaben. Wie das "Manager Magazin" berichtet, war bereits zu Beginn der Gespräche über neuen Vertrag für die Personalvorständin klar, dass es nicht zu einer weiteren Amtszeit über dann fünf Jahre kommen werde. Dennoch kommt der sofortige Abgang von Sabine Maaßen in dieser Woche überraschend. Bis Ende 2022 sollte die Personalvorständin eigentlich noch ihr Personalprogramm "Audi.Zukunft" abschließen.

Die "Heilbronner Stimme" zitiert eine Quelle aus dem Konzern, wonach Maaßen überfordert gewesen sei. Zudem wird der Personalvorständin, gebürtig aus Dinslaken/NRW angelastet, seit Amtsantritt im April 2020 nie nach Ingolstadt umgezogen zu sein.

Der gebürtige Spanier Xavier Ros studierte Maschinenbau und startete seine berufliche Karriere 1994 bei Audi, bevor er 1999 zu Seat und später zu Volkswagen wechselte. Nach Stationen im Generalsekretariat ab 2002 wechselte er 2007 als Human Resources Strategy and Development Manager in den Personalbereich bei Seat. Von 2013 bis 2015 übernahm Xavier Ros die Personalverantwortung von VW Autoeuropa in Portugal. Seit September 2015 ist er Vorstand für Personal und Organisation bei Seat. Jetzt folgt der Aufstieg zu Audi.

Maaßen war seit April 2020 Personalvorständin bei Audi, zuvor arbeitete sie unter anderem für Thyssen Krupp und war Chefjuristin der IG Metall. Maaßen verantwortete bei Audi die personelle Transformation und machte sich für den Ausbau von hybriden Arbeitsmodellen stark. Diese Aufgaben muss Xavier Ros, der anders als Maaßen einen Stallgeruch bei Audi hat, jetzt fortsetzen.

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