"Wir werden keinen Nachfolger für den A1 haben", sagte Audi-Chef Markus Duesmann unserer Schwesterzeitung "Automotive News Europe". Die Entscheidung kommt wenig überraschend, schließlich denken derzeit mehrere Hersteller über die Einstellung kleinerer Baureihen nach. Grund dafür sind die in den kommenden Jahren immer strenger werdenden CO2-Grenzwerte. Zwar verbrauchen kleinere und leichtere Autos meist weniger Sprit und stoßen deshalb auch weniger CO2 aus, bei ihnen gibt es aber ein anderes Problem: Die Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen, ob es sich dabei nun um eine bessere Abgasreinigung oder um einen Plug-in-Hybridantrieb handelt, sind meist recht teuer. Bei kleinen Fahrzeugen mit geringen Margen lohnen sich die Umrüstungen für die Hersteller oft nicht.
Bei größeren Modellen, die ohnehin teurer sind, fällt ein Aufpreis weniger ins Gewicht. Dass das Segment der Kleinstwagen um VW Up, Peugeot 108 und Co nahezu aussterben wird, gilt als sicher. Doch auch hinter der nächstgrößeren Kategorie, den Kleinwagen, steht bei vielen Herstellern ein Fragezeichen. So ist bei VW beispielsweise noch nicht entschieden, ob der Polo einen Nachfolger bekommen wird.
Kleine Autos wird es aber auch im Elektro-Zeitalter geben. Der Renault Zoe ist seit Jahren auf dem Markt und erfreut sich großer Beliebtheit, Smart hat komplett auf Elektroantrieb umgestellt, Mini wird das in wenigen Jahren tun und eine Reihe anderer Hersteller werden ebenfalls Angebote im Kleinwagen-Segment machen. Denn trotz der geringen Margen ist das Kleinwagen-Segment eines der größten, zumindest in Europa, und entsprechend lukrativ für die Hersteller. Und zumindest den A1 wird es noch eine Weile geben: Das aktuelle Modell ist erst seit 2018 auf dem Markt und dürfte regulär noch bis 2026 laufen.
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