Ingolstadt. Die VW-Tochter Audi will in diesem Jahr weiter auf Erfolgskurs fahren. "Wir zielen auf ein neues Rekordjahr", sagte Vorstandschef Rupert Stadler auf der Bilanzpressekonferenz am Hauptsitz Ingolstadt. "Wir wollen auch 2015 wachsen - stärker als der Weltmarkt und mit einem Plus in allen Regionen."
Audi will bereits vor 2020 die Marke von zwei Millionen verkauften Autos erreichen. Dabei werde das Umfeld für die Marke mit den vier Ringen weiter herausfordernd bleiben, so Stadler. Der Start ins Jahr sei gelungen: "Allein im ersten Quartal fahren unsere Standorte in Ingolstadt und Neckarsulm 19 Sonderschichten", sagte Stadler.
Audi hat im vergangenen Jahr 1,74 Millionen Autos verkauft, 10,5 Prozent mehr als 2013, und damit einen Umsatz von 53,8 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 5,15 Milliarden Euro erzielt. Damit erhöhte sich der Umsatz um 7,8 Prozent, das operative Ergebnis aber nur um 2,4 Prozent. Die operative Umsatzrendite lag mit 9,6 Prozent fünf Prozentpunkte unter Vorjahr. Audi nennt hohe Vorleistungen für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks sowie für Produkte und Technologien, "insbesondere um die weltweit verschärften CO2-Regularien zu erfüllen", als Gründe.
Der Autohersteller will seine Produktpalette bis zum Jahr 2020 von aktuell 52 auf 60 erweitern und hatte bereits zum Jahreswechsel angekündigt, aus Expansionsgründen bis 2019 mehr als 24 Milliarden Euro in neue Modelle und Technologien zu investieren. "Die neuen Modelle Audi Q7, R8 und A4 sind die Highlights unserer Modelloffensive 2015", sagte Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg.
Audi will in diesem Jahr weltweit mehr als 6000 Mitarbeiter einstellen, davon 4000 in Deutschland. 2014 hat der Autobauer weltweit 8190 Menschen eingestellt, davon 4500 in Deutschland. Die aktuell Beschäftigten profitierten vom Unternehmenserfolg im vergangenen Jahr: Durchschnittlich erhielt jeder Tarifmitarbeiter an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm eine Beteiligung von 6540 Euro. Der Betrag fiel etwas geringer aus als im vergangenen Jahr mit 6900 Euro, weil "die Zahl der Anspruchsberechtigten um rund 4000 gestiegen ist", teite das Unternehmen mit.
Die Beschäftigten an den deutschen Audi -Standorten bekommen damit trotz Rekordwerten bei Absatz und Umsatz bereits zum zweiten Mal in Folge eine geringere Erfolgsbeteiligung. Bereits vor einem Jahr war die Zahlung angesichts eines geringeren Gewinns von 8030 auf 6900 Euro gesunken. Audi beschäftigt mittlerweile nach eigenen Angaben weltweit mehr als 80.000 Menschen, Ende 2014 waren es laut Geschäftsbericht 77.247.