Neckarsulm. Die VW-Tochter Audi baut die Vernetzung im Auto in China aus. Dabei arbeitet der Premiumhersteller künftig mit dem führenden chinesischen Suchmaschinen-Anbieter Baidu CarLife zusammen, wie Vorstandschef Rupert Stadler auf der Audi-Hauptversammlung in Neckarsulm sagte. Neben der Einrichtung einer entsprechenden Funktion für das Mobiltelefon, die zusammen mit dem Smartphone-Konzern Huawei erstellt wird, soll die Baidu-Kooperation auch die gemeinsame Entwicklung von Kartendaten umfassen. Im vergangenen Jahr seien erst sieben Prozent der Geräte weltweit miteinander vernetzt gewesen, so Stadler. "In fünf Jahren sollen es bereits 25 Prozent sein."
Wie das Unternehmen heute bekannt gab, haben sich Audi und Baidu bereits im Januar dieses Jahres auf eine Kooperation verständigt. Deren Bestandteile sind neben der Integration von Baidu CarLife eine gemeinsame Entwicklung von Kartendaten, Positionisierungsalgorithmen und Point-of-Interest-Funktionen. Diese ermöglichen beispielsweise eine Übertragung von Zieldaten aus der Baidu Map am Computer oder dem Smartphone ins Auto.
Stadler bekräftigte auf der Hauptversammlung seine Ankündigung, 2015 einen weiteren Absatzrekord aufzustellen. „Auch in diesem Jahr wollen wir weiter wachsen, stärker als der Weltmarkt und mit Zuwächsen in allen Regionen. Damit zielt unsere Marke auf neue Bestwerte.“ In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hätten die Standorte in Neckarsulm und Ingolstadt deshalb schon 34 Sonderschichten gefahren. Mit mehr als 591.000 Auslieferungen in den ersten vier Monaten sei die Marke auf gutem Weg, die Bestmarke von 1,74 Millionen Autos zu übertreffen.
Der langjährige Volkswagen-Patriarch Ferdinand Piëch war bei der Hauptversammlung nicht anwesend. Er und seine Frau Ursula hatten im April ihre Sitze im Aufsichtsrat des Konzerns und auch der VW-Tochter aufgegeben. Audi-Chefaufseher ist weiterhin VW-Chef Martin Winterkorn. Volkswagen hält 99,95 Prozent des Aktienkapitals von Audi.