Der Hochlauf der e-tron Produktion im belgischen Audi-Werk Brüssel läuft offenbar nicht rund. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, laufen statt täglich 300 aktuell nur 150 SUV vom Band. Das hätten Mitarbeiter und Zulieferer dem Medium mitgeteilt.
Audi kommentierte den Beitrag mit den Worten, dass jeder Modellanlauf mit Herausforderungen verbunden sei, die man gemeinsam mit den Entwicklungspartnern und Lieferanten meistere. Man fahre die Produktion mit sehr hohen Qualitätsstandards Schritt für Schritt hoch.
Grund für den schleppende Anlauf sind dem Bericht nach, dass Zulieferer LG Chem nicht schnell genug die nötigen Batterien liefere. Die Ingolstädter bekommen demnach zu wenige Akkus aus dem polnischen Werk des südkoreanischen Lieferanten. Audi äußert sich zu diesem Punkt nicht, lässt nur wissen: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns nicht zu Spekulationen über einzelne Lieferanten und Lieferbeziehungen äußern." Hart dementiert hat Audi die angeblichen Lieferverzögerungen durch LG Chem auf Nachfrage der Automobilwoche damit nicht.
Nach Angaben von Audi liegen bereits 20.000 Reservierungen für den e-tron vor. In Europa und damit auch in Deutschland sind die Auslieferungen an Kunden in der zwölften Kalenderwoche gestartet. Die Lieferzeit liegt derzeit bei rund fünf Monaten.
Auf Nachfrage der Automobilwoche lässt Audi wissen: "Das Markteinführungsvolumen für Europa hat die Fabrik in Brüssel in der geforderten Qualität und Stückzahl bereits vollständig ausgeliefert. Die Produktion des Markteinführungsvolumens für den nordamerikanischen Raum steht kurz vor dem Abschluss."
Sprich: Die Mengen an Fahrzeugen, die die einzelnen Länder-Vertriebsgesellschaften für ihren Markt vorbestellt haben, sind bereits fertig und stehen bei den Händlern auf den Höfen. Natürlich werde nun weiter gemäß der Kundenwünsche und deren Bestellungen produziert.
Ob es nun zu Verzögerungen in den Auslieferungen für die Kunde kommen kann, lässt der Konzern offen.
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