Las Vegas. Als Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg ganz lässig auf der Bühne der Audi-Pressekonferenz auf der CES seinen Arm anwinkelte und mit seiner Smartwatch per Knopfdruck den Audi A7, der zuvor rund 900 Kilometer von Stanford im Silicon Valley nach Las Vegas pilotiert gefahren ist, auf die Bühne bat, ging ein Raunen durch die Menge. Der A7 sportback piloted driving concept kann nicht nur selbständig fahren. Audi präsentierte mit diesem Modell zudem eine neue Technik zum Öffnen und Schließen des Wagens, die sich die Marke mit den vier Ringen zusammen mit LG ausgedacht hat.
Denn mittels der Smartwatch von LG lässt sich das Auto per Berührung auf der Uhr öffnen und schließen. Aber die Smartwatch und auch der Audi-Türgriff sowie ein Modul im Cockpit sind mit einem Near-Field-Communication-Chip (NFC-Chip) ausgestattet.
Nähert man sich also mit der Uhr am Handgelenk dem Türgriff, erkennt der Responder in der Tür des A7 den Code im NFC-Chip der Uhr und sie öffnet sich. Greift man mit den Händen im Auto ans Lenkrad erkennt auch das NFC-Modul hier den Chip in der Uhr und der Wagen startet. So kann man ganz bequem das Auto ohne Schlüssel starten.
Hackenberg selbst hat mit dieser Bedienung nicht nur einen Coup unter den Auto-Leuten auf der CES gelandet. Journalisten und Interessierte, die wegen Wearables und Gadgets auf der CES waren, sahen hier ein Modell, dass es vorher noch nie gab und laut Wall Street Journal erst nächstes Jahr in den Markt eingeführt werden sollte. Laut Medienberichten von Technikmagazinen läuft auf der Uhr kein Android-Betriebssystem, da sich LG von Google unabhängig machen will, sondern mit Open WebOS ein Betriebssystem, das von Hewlett-Packard entwickelt, dann als Open Source freigegeben und Anfang 2013 von LG übernommen wurde.
Offen ist bisher, ob die Uhr an Hackenbergs Handgelenk ein Sondermodell für Audi, ein Prototyp oder ein Serienmodell ist.