Audi könnte seine Rückstellungen für die Folgekosten des Abgas-Skandals erweitern. "Wir bewerten anhand der Gerichtsunterlagen, was wir mit dem Jahresabschluss noch zurückstellen müssen", sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher hat Audi für die Bewältigung der Folgen von "Dieselgate" 980 Millionen Euro zur Seite gelegt. Die Kosten für die rund 83.000 Fahrzeuge mit von Audi entwickelten Drei-Liter-TDI-Motoren könnten Insidern zufolge jedoch rund zwei Milliarden Euro betragen.
Audi denkt über weitere Rückstellungen nach
Der Mutterkonzern VW hat in den USA der Zahlung von mindestens 1,26 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Damit sollen Kunden von Autos mit Drei-Liter-Dieseln entschädigt werden. Nach monatelangen Verhandlungen hatte sich der Konzern mit den US-Behörden auf einen Kompromiss geeinigt. Rund 20.000 Autos muss VW beziehungsweise Audi demnach zurückkaufen, die übrigen 63.000 sollen umgerüstet werden, sobald die nötige Freigabe der Behörden vorliegt. Sollte Audi keine Lösung vorlegen können, die von den Behörden akzeptiert wird, würde es noch teurer für die Ingolstädter: Dann müssten sie alle betroffenen Fahrzeuge, darunter auch SUVs von VW und Porsche, zurückkaufen. Gerichtsunterlagen zufolge würde das bis zu vier Milliarden Dollar kosten.
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