"Klar ist Audi ein Global Player. Genauso klar ist aber auch, dass das Audi-Herz dort kräftig schlagen muss, wo es nun mal sitzt – in Deutschland", fügte der Betriebsratschef hinzu. Auch hier müssten in künftig volumenstarke, alternativ angetriebene Modelle vom Band rollen. "Dafür muss das Unternehmen den Beschäftigten endlich Perspektiven aufzeigen", so Mosch.
Der Betriebsrat bemängelt zudem die Kommunikation über diese Entscheidung. "Nach Ansicht des Gesamtbetriebsrats hätte das Unternehmen diese Tatsache sowie Perspektiven für die Heimatstandorte aber auch ganz deutlich gegenüber der Belegschaft kommunizieren müssen. Wäre das passiert, hätte diese Entscheidung auch keine Zukunftsängste an den Heimatstandorten ausgelöst", heißt es in einer Mitteilung der Arbeitnehmervertretung. Audi-Chef Rupert Stadler hatte zwar angekündigt, ab 2020 ein Elektroauto in Deutschland produzieren zu wollen, diese Pläne aber nicht weiter konkretisiert.
Überraschend kam die Entscheidung für Brüssel allerdings nicht. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Vorstand das Werk in Belgien als Hauptstandort für Elektromobilität auserkoren. Auch eine Batteriefertigung soll dort entstehen. Den e-tron Sportback in Brüssel zu produzieren, sei aus logistischen Gründen verständlich, meint denn auch Mosch.
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