Daimler-Chef Dieter Zetsche musste Verkehrsminister Scheuer unangenehme Fragen zum Vito beantworten. Der soll - so sieht es das KBA - über Software-Programme verfügen, die die Einspritzung von Harnstofflösung in unrechtmäßiger Weise unterdrücken.
Doch Zetsche war nicht der einzige Vorstandsvorsitzende eines Autokonzerns, der dem Minister einen Besuch abstattete.
Auch Audi-Chef Rupert Stadler wurde im Ministerium gesichtet. Das berichtet das Handelsblatt. Er soll sich im Beisein von Beschaffungsvorstand Bernd Martens mit Verkehrsminister Scheuer unterhalten haben. Das Gespräch sei, so das HB, schon länger geplant gewesen. Thema waren in dieser Runde die geplanten Software-Updates, mit denen Audi die Abgaswerte seiner Modelle reduzieren will.
Zuletzt hatte Audi Diesel-Modelle aus der Baureihe A6, A7 und A8 in die Werkstätten zurückrufen müssen. Rund 66.000 Fahrzeuge müssen zurück in die Werkstätten oder werden vorerst nicht ausgeliefert.
Das KBA hat bei diversen Modellen die Motorsteuerung beanstandet. Erst im März hatte Stadler gesagt, dass es zu weiteren Rückrufen kommen werde. Für annähernd 200.000 Fahrzeuge stünden noch Prüfungen oder Bescheide aus.
Audi hatte im Juli 2017 die interne Überprüfung von 850.000 Autos mit Sechs- und Achtzylindermotoren wegen möglicher Abgasmanipulation angekündigt und Nachrüstungen angeboten. Ende März hieß es, davon seien mehr als 90 Prozent überprüft, die Ergebnisse dem KBA gemeldet: Die Hälfte der Motoren sei völlig in Ordnung, bei einem Viertel sei der KBA-Bescheid noch offen, für 156.000 habe das KBA Rückrufe wegen illegaler Abschalteinrichtungen angeordnet, sagte Stadler.
Für angeordnete Rückrufe liege Audi aber noch keine Freigabe vom KBA vor - darüber werden sich die Gespräche Anfang dieser Woche mitunter gedreht haben.
Ein Software-Update koste Audi 80 Euro, den Kunden eine halbe Stunde in der Werkstatt. Die neue Software senke den Stickoxid-Ausstoß um 30 Prozent, sagte Stadler im März. (mit Material von dpa)
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