Astra und Polo: Und noch zwei neue Erdgasmodelle

In der anhaltenden Diesel-Krise suchen die Autobauer fieberhaft nach Alternativen zum Selbstzünder. Da es bislang kaum massenmarkttaugliche Elektroautos gibt und E-Autos sich nach wie vor recht schleppend verkaufen, erinnern sich mehr und mehr Hersteller an den Erdgas-Antrieb als Alternative zum Diesel mit guter Umweltbilanz.

VW wird seinen Kleinwagen Polo in der neuen Generation erstmals mit Erdgas-Antrieb anbieten. Zum Einsatz kommt im neuen Polo ein 90 PS starken Erdgas-Turbomotor. VW hatte kürzlich angekündigt, vermehrt auf Erdgas-Autos zu setzen. Bereits im April hatte Volkswagen-Chef Matthias Müller gegenüber der Automobilwoche gesagt: "Gemeinsam mit starken Partnern ist eine Kampagne geplant, um CNG mehr ins Bewusstsein zu rücken. Die Fahrzeuge dafür haben wir, nicht nur bei der Marke VW, sondern im ganzen Konzern. Wir legen hier in den kommenden Jahren nach."

Auch Opel will den Erdgas-Zug nicht verpassen. Ab sofort gibt es das wichtige Modell Astra auch mit Erdgas-Antrieb. Der Astra 1.4 Ecotec CNG kostet dabei mindestens 23.000 Euro. Dafür bekommt der Käufer einen Astra, der sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin gefahren werden kann und der 110 PS leistet.

Erdgas bietet einige Vorteile.Tim Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas, einer Initiative der deutschen Erdgaswirtschaft, erklärt:"Erdgasfahrzeuge emittieren im Vergleich zu Dieselautos mit den neuesten Abgasnormen 23 Prozent weniger CO2, 50 Prozent weniger Staub und nahezu keine Stickoxide."Im Gegensatz zum Diesel existiere der Umweltvorteil nicht nur auf dem Papier, sondern beweise sich regelmäßig in Real-Abgastests.

Erdgas-Antrieb bietet Kehler zufolge auch den Vorteil erneuerbarer Komponenten in Form von synthetischem Erdgas oder Biomethan. So sei nahezu klimaneutrale Mobilität möglich.

Laut Kehler kann der steigende Einsatz von Erdgas-Fahrzeugen die Schadstoffbelastung unmittelbar reduzieren. Aktuell gibt es CNG(Compressed Natural Gas) in Deutschland an rund 900 Tankstellen. Bis 2025 sollen es 2000 sein.

Die gute Umweltbilanz von Erdgas-Autos bescheinigt aktuell auch ein Dauertest der "ADAC Motorwelt" mit einem Skoda Octavia G-Tec mit 110 PS. Das Fahrzeug wurde von der Redaktion ein Jahr lang mehr als 50.000 Kilometer gefahren. Auf 100 Kilometer verbrauchte es im Schnitt 4,2 Kilo Erdgas, was sich mit etwa 4,40 Euro günstig auf die Betriebskosten auswirkte.

Auch die Abgasbilanz war demnach "sehr gut": Im Vergleich zum Benziner sinkt der CO2-Ausstoß um rund 20 und im Vergleich zum Diesel um 10 Prozent. Werde Biogas ins Netz eingespeist, sei die Bilanz sogar noch besser. Mit einem Erdgasauto gebe es zudem weder Probleme mit Feinstaub- noch mit Stickoxidemissionen.

Laut KBA haben sich bundesweit noch nicht sehr viele Menschen für Gas-Mobile entschieden. Der Fahrzeugbestand beträgt laut KBA aktuell rund 80.000 CNG-Autos und 450.000 LPG-Fahrzeuge.

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Platzreife für den Polo

Aus dem Datencenter:

Co2-Emissionen verschiedener Antriebsarten, u.a. Erdgas

Verteilung der Antriebsarten in Deutschland 2016