Die Kurzarbeit erlaubt es Unternehmen, die Arbeitszeit zu reduzieren, ohne Beschäftigte entlassen zu müssen. Im April hat die Autobranche von diesem Instrument besonders regen Gebrauch gemacht. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts, über die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Demnach ging die Zahl der Arbeitsstunden im April bei den Autobauern und -zulieferern um 49 Prozent zurück. In der gesamt deutschen Industrie lag der Rückgang nur bei vergleichsweise geringen 17 Prozent.
Die Kurzarbeit verhinderte allerdings, dass die Produktionsstopps unmittelbar zu Massenentlassungen führten. In der Industrie sank die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent. In der Autobranche lag der Rückgang bei überdurchschnittlichen 2,6 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium hofft, dass sich die Wirtschaft mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen ab Mai erholt. Der Erholungsprozess ab dem zweiten Halbjahr 2020 werde jedoch schleppend erfolgen und sich länger hinziehen. Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts werde im zweitens Quartal noch erheblich über dem Rückgang des ersten Quartals liegen. Auch viele Autobauer rechnen mit Verlusten im zweiten Quartal.
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Aus dem Datencenter:
Produktionsausfälle der Autohersteller durch die Corona-Krise