Stuttgart. Das Verhältnis von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zum Daimler-Konzern war nicht immer nur von Harmonie geprägt. Doch bei dessen Tochter Moovel, einer Mobilitätsplattform für das Netz, gerät der Grünen-Politiker ins Schwärmen. "Die Moovel-App verfolgt einen ausgesprochen innovativen Ansatz, weil sie auf verschiedene Verkehrsmittel setzt und diese auch noch über eine Bezahlfunktion miteinander verbindet", sagte Hermann am Montag vor Journalisten in Stuttgart. So lasse sich Mobilität in Städten einfacher und nachhaltiger gestalten.
Der Grund für seinen Besuch in den Büroräumen der Daimler-Tochter am hippen Marienplatz ist nicht weniger als eine Weltpremiere – zumindest wenn man den Worten von Moovel-Chef Robert Henrich Glauben schenkt. Erstmals sei es für einen Ballungsraum gelungen, über eine Mobilitäts-App Car-Sharing, Taxi, die Deutsche Bahn sowie den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) zu integrieren, so Henrich. Als letztes Unternehmen und zentraler Baustein ist nun die Stuttgarter Straßenbahnen AG hinzugekommen. "Sie ist ein wichtiger Vertriebspartner und mit den Stadtbahnen, den Bussen, der S-Bahn und den Regionalzugverkehren Rückgrat der Mobilität in Stuttgart." Die 600.000-Einwohner-Stadt ist damit die erste Großstadt, in der sich Strecken von A nach B mit vielen unterschiedlichen Verkehrsmitteln lückenlos darstellen und per Smartphone bezahlen lassen.