Viele vom Abgas-Skandal betroffene VW-Kunden warten noch immer auf eine Entschädigung. Die Prozesse ziehen sich hin, mal gewinnt VW, mal ein Kunden. Der Ausgang des Musterverfahrens ist nicht absehbar. Die Kanzlei Dr. Stoll und Sauer, die eigenen Angaben zufolge mehr als 12.000 Betroffene vertritt, haben sich nun mit einem Beschwerdebrief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gewandt.
Darin werfen sie sowohl Scheuer als auch dessen Vorgänger Alexander Dobrindt Beihilfe zum Betrug vor. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe die Autos bei der Erteilung der Typgenehmigung nicht gründlich genug kontrolliert, der Staat habe "zu oft weggesehen". Bei der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinie in deutsches Recht habe die Regierung es versäumt, strenge Strafen für illegale Abschalteinrichtungen einzuführen. Die Behörden weigerten sich, Informationen herauszugeben, die den Geschädigten bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche helfen könnten.