Angebot und Nachfrage steigen, Preis sinkt

Die Nachfrage nach gebrauchten Elektrofahrzeugen steigt. Laut einer Auswertung des Gebrauchtwagenportals Autoscout24 verzeichnete die Fahrzeugbörse im vergangenen Jahr rund 50 Prozent mehr Anfragen für gebrauchte Stromer als 2019. Seit 2017 sei die Nachfrage nun jedes Jahr um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen.

Noch stärker als die Nachfrage wächst allerdings das Angebot von gebrauchten Elektromobilen auf dem Portal. So wurden im vergangenen Jahr knapp 35.000 gebrauchte Stromer inseriert - mehr als 70 Prozent über Vorjahr. In den Jahren davor verzeichnete AutoScout24 jährliche Angebotszuwächse von 54 Prozent (2019) und 43 Prozent (2018). Vor allem im Bereich der Kleinstwagen war das Angebot groß. Hinsichtlich der Preisklasse dominierten 2020 Fahrzeuge zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Diese Entwicklung dürfte angesichts der steigenden Neuzulassungszahlen von E-Fahrzeugen so oder so ähnlich weitergehen. Mit 30.101 Neuzulassungen erreichten reine Stromer im März wieder einen Marktanteil von mehr als zehn Prozent.

Gut möglich ist, dass sich die hohe Zahl der Neuzulassungen bald auch stärker auf die Preise der Gebrauchten E-Fahrzeuge auswirken wird. Bislang sind sie im Jahresvergleich laut Auswertung der Fahrzeugbörse nur leicht gesunken. Nach einem Zwischenhoch 2019, wo der durchschnittliche Preis für reine Stromer mehr als 26.800 Euro betragen hatte, sank er im vergangenen Jahr auf 24.645 Euro. Damit liegt er auch unter dem Wert von 2017, wo er 25.244 Euro betragen hatte. Das entspricht einem durchschnittlichen Preisrückgang von ca. 2,3 Prozent innerhalb von drei Jahren.Marktanalyst Schwacke rechnet in diesem Jahr auch wegen der Vielzahl an taktischen Zulassungen von Elektrofahrzeugen mit einem Restwertrisiko vor allem für junge Stromer.

Lesen Sie auch:

Analyse - Antriebsarten im März 2021: Alternative Antriebsarten nehmen wieder an Fahrt auf

Nach Corona-Delle: Gebrauchtwagenpreise auf Rekordniveau

Vorstellung Mercedes EQS: Hier kommt die elektrische Elite