Analysten erwarten Gewinn von 13,7 Milliarden Euro

Stuttgart. Wenn Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag in Stuttgart vor Journalisten die Zahlen für das Jahr 2015 präsentiert, dann dürfte er ein zufriedenes Lächeln im Gesicht haben. Denn die Bilanz ist wieder gespickt voll mit Bestmarken. So erwartet Automobil-Analyst Frank Biller von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), dass der Umsatz 2015 auf rund 147 Milliarden Euro klettert. Im Vorjahr lag dieser bei knapp 130 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Zuwachs von rund 13 Prozent. Der operative Gewinn dürfte laut Biller bei 13,7 Milliarden Euro liegen, zuvor waren es 10,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von 28 Prozent. Ähnliche Zahlen erwartet Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler, der den Umsatz bei 146 Milliarden Euro und den operativen Gewinn bei 13,6 Milliarden Euro sieht.

Den größten Brocken steuert dabei die Autosparte mit den Marken Mercedes und Smart bei. Frank Biller prognostiziert einen Umsatz von 82,5 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 8,2 Milliarden Euro. In diesem Fall bliebe die Rendite ganz knapp unter den von Zetsche für die Autosparte anvisierten zehn Prozent. Jürgen Pieper allerdings geht davon aus, dass der Umsatz bei 82 Milliarden und der Gewinn bei 8,4 Milliarden Euro liegt. Damit läge die Marge sogar bei 10,2 Prozent.

Beim Absatz hatMercedes 2015 ebenfalls einen neuen Rekord erzielt und erstmals seit Jahren wieder den zweiten Platz unter den deutschen Premiumherstellern erobert. Rund 1,87 Millionen verkaufte Autos bedeuten einen Zuwachs von 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat Mercedes den Rivalen Audi überholt und ist dem von Daimler-Chef Dieter Zetsche ausgegebenen Ziel, bis 2020 erfolgreichster deutscher Premiumhersteller zu werden, ein Stück näher gekommen.

Der Rivale Audi kam 2015 auf einen Absatz von rund 1,8 Millionen Autos und konnte gegenüber dem Vorjahr nur um 3,6 Prozent zulegen. BMW verteidigte denkbar knapp die Spitzenposition. Die Münchner verkauften von ihrer Kernmarke weltweit rund 1,9 Millionen Einheiten. Auch sie wuchsen mit 5,2 Prozent deutlich schwächer. Bei Daimler liefen vor allem die Geländewagen gut, die zu den renditestärkeren Modellen zählen. Der stärkste Zuwachs eines Marktes kam aus China, wo die Verkäufe um knapp 33 Prozent zulegten.