Lange wurde gerätselt und geschätzt: Jetzt hat Opel das Geheimnis gelüftet. Der vollelektrische Ampera-e soll ab Herbst für 39.330 Euro ab Liste zu haben sein. Inklusive der Förderung, die die Regierung für E-Autos gibt - dem so genannten Umweltbonus in Höhe von 4.380 Euro, ergibt sich ein Betrag von 34.950 Euro. Der Ampera-e fährt mit einer Reichweite von 520 Kilometern vor und ist damit aktuell in seiner Klasse das reichweitenstärkste E-Autoa auf dem deutschen Markt.
Auch der Preis kann sich im Vergleich zu anderen elektrischen Modellen am deutschen Markt sehen lassen. Der BMW i3 ist ebenfalls für 34.950 Euro zu haben, der Nissan Leaf mit vergleichbarer Ausstattung für rund 33.000 Euro. Opel erhofft sich durch den Elektrowagen neuen Schwung für die Marke. Im Internet können sich Interessenten registieren lassen. „Wir haben schon mehr Registrierungen, als der gesamte deutsche Elektroautomarkt groß ist. Ich bin gespannt, ob wir das alles bedienen können, weil wir nur begrenzte Stückzahlen haben“, sagte Marketingchefin Tina Müller kürzlich der WirtschaftsWoche.
Das Manager Magazin hatte berichtet, Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verfolge sogar einen "geheimen Plan" den Autobauer bis 2030 zu einer reinen Elektromarke zu machen, die auf der Elektroauto-Plattform des GM-Konzerns basiert. Nach der Übernahme die französische PSA-Gruppe wurden Befürchtungen laut, Opel könne in Zukunft überhaupt nicht mehr auf GM-Technologie setzen - der Ampera-e ist das Schwestermodell des Chevrolet Bolt und wurde in den USA entwickelt. Doch Neumann konnte die Zweifel zerstreuen. In der Übergangszeit wird Opel "noch einige Jahre Modelle mit GM-Architekturen haben" und auch Technik für GM beisteuern. Das gelte explizit auch für das Elektroauto Ampera-e, dessen GM-Technik Opel weiterhin verwenden darf. "und zwar nicht nur, solange der Ampera-e läuft, sondern auch für die Folgeprojekte", stellte Neumann klar.
Während die Elektrostrategie also mehr oder weniger wie geplant weiterlaufen kann, wurden andere noch unter dem amerikanischen Eigentümer GM geplante Aktivitäten gestoppt. So verkündete Opel-Marketing-Chefin Tina Müller kürzlich, dass man auf die Einführung des Carsharing-Dienstes Maven in Europa verzichten werde. Der Start war für diesen März geplant. „Das machen wir nicht mehr, das haben wir auf Eis gelegt. Es wäre nicht zielführend, dieses Geschäft in dieser Form angesichts der aktuellen Entwicklungen zu starten“, sagte Müller der WirtschaftsWoche. Klar sei aber, „dass das Thema Carsharing bei uns auf der Agenda bleibt“. Nach Informationen der WirtschaftsWoche soll sich diesbezüglich im zweiten Halbjahr etwas tun. (ree)
Im Datencenter:
Welche Modelle nach der Opel-Übernahme auf der Strecke bleiben könnten