Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Kfz-Schadenmanagers ControlExpert durch die Allianz Gruppe nach intensiver Prüfung genehmigt. "Durch den Zusammenschluss kommt es nicht zu direkten Marktanteilsadditionen", betont Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Dennoch mussten wir angesichts der starken Marktstellung von ControlExpert sorgfältig prüfen, ob dessen Dienstleistungsangebot durch den Einstieg der ressourcenstarken Allianz für andere Kfz-Versicherer unverzichtbar wird und damit wesentliche Kundenverluste der Wettbewerber von ControlExpert zu befürchten sind."
Laut Bundeskartellamt bearbeiten nahezu alle deutschen Kfz-Versicherungsunternehmen ihre Schadensfälle inzwischen mit der Hilfe externer Dienstleister. Für die Versicherer führt dies zu einer erheblichen Beschleunigung von Bearbeitungsvorgängen sowie zu geringeren Kosten bei der Schadenregulierung.
Noch bildet die sogenannte "Belegprüfung", also die Überprüfung von Gutachten, Kostenvoranschlägen, Karosserierechnungen und Glasrechnungen, den Schwerpunkt des Angebots der Dienstleister. Der Markt befindet sich allerdings in einer Umbruchphase hin zu einem umfassenden Komplettangebot, das bereits am Schadenseintritt ansetzt und die gesamte Abwicklung eines Schadens schnell und in hohem Maße automatisiert und digitalisiert. Dies geschieht unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz, wie zum Beispiel fortgeschrittener Verfahren der Bilderkennung.
Auf diesem Weg ist nicht nur ControlExpert, sondern auch andere Dienstleister: "Auch sie setzen zunehmend auf den Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Automatisierung der Kfz-Schadensprozesse", so Mundt. Entsprechend sei in diesem Marktumfeld auch künftig für ausreichend Wettbewerb gesorgt.