Die Autobauer Daimler und BMW wehren sich nun gegen die Vorwürfe des Automobilclubs, ihren Kunden mangelnde Transparenz beim Sammeln von Nutzerdaten zu gewähren. Die Kunden würden nicht nur unter anderem in den Betriebsanleitungen der Autos darüber informiert, welche Daten erhoben und gespeichert würden, sondern könnten auch selbst bestimmen, welche Dienste sie tatsächlich nutzen und welche Daten sie weitergeben möchten, teilte Daimler am Dienstag in Stuttgart mit.
Ähnlich reagierte BMW: In jedem Vertrag für die Internet- und Multimedia-Lösung Connected Drive seien Informationen darüber enthalten, welche Daten gespeichert werden. "Wenn man das nicht will, werden die Daten nicht gespeichert", sagte ein Sprecher.
Bei der Mercedes B-Klasse, die mit dem System me-connect ausgestattet ist, fanden die vom ADAC beauftragten Experten beispielsweise heraus, dass das System etwa alle zwei Minuten die GPS-Position des Fahrzeugs sowie Kilometerstand, Verbrauch oder Reifendruck an den Hersteller übermittelt. Auch die Zahl der Gurtstraffungen wird gespeichert, etwa aufgrund starken Bremsens.
Daimler erklärte auf diesen Vorwurf, mit Mercedes me connect unterschiedliche Dienste wie Wartungsmanagement oder Verkehrsinformationen für das vernetzte Fahrzeug anzubieten. Dabei würden sowohl fahrzeugbezogene Daten wie Reifendruck oder Tankfüllstand, als auch personenbezogene Daten wie Benutzername und E-Mail-Adresse gespeichert. Der Umfang der erhobenen Daten hänge vom jeweiligen Dienst ab. "Die Verarbeitung erfolgt auf Basis vertraglicher Regelungen oder einer Einwilligung des Kunden", so das Unternehmen. Zudem könnten die Kunden Dienste auch während der Vertragslaufzeit selbst in einem Portal deaktivieren und aktivieren.